Das Geburtshaus des deutschen Automobilkonstrukteurs Ferdinand Porsche in Maffersdorf (heute ein Stadtteil von Reichenberg) wurde bis auf die Grundmauer abgerissen.
Im Anschluss soll das Haus neu aufgebaut werden. Das entschied der Eigentümer des Objekts, die VW-Tochter Škoda Auto in Jungbunzlau. Das historische Gebäude, das 2011 von der Firma Škoda gekauft wurde, wandelte sich mit den Jahren zu einer Wallfahrtstätte für Porscheliebhaber.
“Es handelt sich um keine Rettung, sondern um eine Vernichtung. Das ist wirklich eine Katastrophe, dass wir dieses historische Haus verlieren”, empört sich der Präsident des Porsche Clasic Clubs in der Tschechischen Republik Milan Bumba. Der gleichen Meinung ist auch der Reichenberger Petr Freiwillig vom Amt für Denkmalschutz: “Die ursprüngliche historische Bedeutung ist verloren gegangen. Aus meiner Sicht wird es eher nur ein Denkmal”. Der Sprecher des Autogiganten Vítězslav Kodym erklärte dazu: “Mit den Jahren war das Haus mehrmals umgebaut worden und von der ursprünglichen Architektur war kaum noch etwas vorhanden. Jetzt soll das Haus so gebaut werden, wie es am Ende des 19. Jahrhundert gewesen ist”.
Die an dem Haus am 9. September 2000 angebrachte Gedenktafel des Künstlers Ubbo Enninga aus Stuttgart, die an den weltbekannten Konstrukteur erinnert, wird nächstes Jahr wieder angebracht. In dem neu errichteten Gebäude soll im Sommer 2016 eine Dauerausstellung eröffnet werden, die an die Tradition der Ingenieurkunst in den böhmischen Ländern erinnert.