Die Hauptsehenswürdigkeit und der Glanzpunkt der Stadt Friedland ist das alte Schloss, das durch den Namen Wallenstein, Herzog von Friedland, mit der Weltgeschichte verknüpft ist. In der jüngsten Vergangenheit sorgte das historische Gebäude für Schlagzeilen.
Unter dem Schloss, in dem noch nicht erforschten geheimen Kellersystem in Friedland (heute zámek Frýdlant) in Nordböhmen soll der legendäre Schatz, das Bernsteinzimmer, versteckt und eingemauert sein.
Davon ist der ehemalige Geheimagent des Bundesnachrichtendienstes, Schatzsucher und Journalist Erich Stenz (Foto) aus dem Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz felsenfest überzeugt. Er hat die Stadt im Isergebirge, in der er seit neun Jahren nach dem Schatz sucht, erneut am 10. März für ein paar Tage aufgesucht.
Die einzige noch lebende Zeitzeugin, Liese Bergmann (85), erinnert sich genau an den Herbst 1944. Sie hat gesehen, wie Kisten vor dem Schloss abgeladen wurden. Das angebliche Bernsteinzimmer sei auf Lastwagen angekommen und unter der Aufsicht von Soldaten versteckt worden, sagt sie.
Die Schule wurde geschlossen und über 100 Kinder dieser Schule mussten zum Schloss laufen. Dort stand eine Kolonne Wehrmacht-Lkws der zum Abladen bereit. Die Kinder mussten eine Transportkette bilden und die Gegenstände weiterreichen.
Nach der Vertreibung 1945 lebte Liese Bergmann zunächst in Regensburg, nachher bis zur Pensionierung als Lehrerin in Altötting. Ihr Vater (Bergmann) war ein ehemaliger Chefarzt im Krankenhaus in Friedland.
Die tschechischen Behörden wollen keine Untersuchungen im Schlosskeller zulassen. „Wir wollen das unter Aufsicht einer internationalen Expertengruppe bestehend aus Geologen, Archäologen, Historikern und Sprengstoffexperten untersuchen", sagt Erich Stenz. Im April wird das Bayerische Fernsehen in Friedland eine Dokumentation drehen, bei der auch die Zeugin Liese Bergmann anwesend wird. Das Bernsteinzimmer, das in 28 Kisten verpackt auf die Reise gegangen sein soll, wurde bisher an mehr als 130 Orten gesucht. Wird diesmal das Rätsel gelöst?