Auf dem Gipfel des Berges Heinrichshöhe (547 m) in Reichenberg - Alt Harzdorf erhebt sich die Liebigwarte, eine von Heinrich Freiherrn von Liebig nach den Plänen des Nürnberger Architekten Josef Schmitz im mittelalterlichen Stil erbaute Burg, mit einem 25 Meter hohen Aussichtsturm. Der Bau wurde von der Nürnberger Firma Jakob Schmeissner durchgeführt.
Am 1. September 1901 wurde die Gaststätte mit dem fünfeckigen Aussichtsturm für die Touristen eröffnet. Es ist nicht verwunderlich, dass die meisten der öffentlichen und kirchlichen Bauten zumindest teilweise von der Familie Liebig finanziert wurden.
Die Familie Liebig gehörte zu den wichtigsten Industriellen der Stadt Reichenberg und zu den größten Wohltäter der Monarchie. Nach dem Tod von Heinrich Liebig wurde die Stadt Reichenberg Eigentümer des Objektes.
Das beliebte Gasthaus mit dem markanten Turm trug zunächst den Namen Hohenhabsburg (auch "Habsburg" genannt), dann Heinrichswarte. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde es zur Liebigwarte umbenannt. Seit 1945 heißt es "Liberecká Výšina" (zu deutsch wörtlich: "Reichenbergerhöhe").
Der in den Jahren 1900 bis 1901 entstandene Gebäudekomplex wurde mit Hilfe von EU-Fördermitteln in den letzten Jahren grundlegend rekonstruiert und zum Wellness-Hotel mit acht Zimmern und 18 Betten umgebaut. Nach aufwendiger Renovierung in den Jahren 2012 bis 13 konnte das Areal am 2. Februar 2013 feierlich eröffnet werden und dient wieder seinem ursprünglichen Zweck. Bei schönem Wetter hat man hier eine herrliche Panoramaaussicht auf Reichenberg, das Isergebirge und in der Ferne das Riesengebirge. Die Hotelanlage, die sich in den Wäldern befindet, ist ein besonderes Ziel für Touristen. Hier befindet sich die Freizeitattraktion, die es an dieser Stelle bereits vor mehr als hundert Jahren gab. Man kann sie mit dem Pkw und auch zu Fuß erreichen.
Am 15. März 2016 wird das nur 750 Meter hinter dem Volksgarten gelegene historische Gebäudekomplex mit ca. 5.000 Quadratmeter großem Areal versteigert. Das Mindestpreisangebot, für das in Insolvenz stehende historische Gebäude, ist auf 11,3 Millionen Kronen angesetzt (etwa 419.000 Euro). Der Wert wird auf 13,3 Millionen Kronen geschätzt.
Die Bieter müssen zur Sicherheit einen Kapitalbetrag von 1,5 Millionen Kronen hinterlegen. Die Auktion wird online per Internet veranstaltet. Es gibt mehrere ernsthafte Anfragen von möglichen Käufern. Für die Investoren ist es ein verlockendes Angebot.