Prag - Einblicke in die aktuellen Angst- und Seelenzustände der Tschechen bieten die Ergebnisse einer heute veröffentlichten Meinungsumfrage des Zentrums für Meinungsforschung (CVVM) des Soziologischen Instituts der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik.
Ziel der im Dezember durchgeführten CVVM-Studie war es unter anderem, zu ermitteln, welche gesellschaftlichen Gruppen in der Tschechischen Republik als Bedrohung empfunden werden.
Zudem sollte die öffentliche Meinung in Bezug darauf ermittelt werden, für wie real bestimmte Gefahren angesehen werden, die über die Grenzen Tschechiens hinaus gehen, also zum Beispiel Krieg, Epidemien, Naturkatastrophen oder Rohstoff- und Wirtschaftskrisen.
Der Erhebung nach empfinden immerhin 58 Prozent der Befragten bestimmte Bedrohungsgefühle, während 42 Prozent angaben, keine Bedrohungsängste zu haben. Als eine große Gefahr für die Sicherheit der Menschen nennen die Befragten dabei an erster Stelle Terroristen (71 %), gefolgt von ausländischen Flüchtlingen (63 %), dem internationalen organisierten Verbrechen (60 %) und radikalen religiösen Bewegungen (54 %).
Mit großem Abstand folgen in Tschechien lebende Ausländer (28 %), Rechtsextreme (26 %) und Linksextreme sowie ausländische Nachrichtendienste (jeweils 21 %).
Für eine reale große Gefahr für ihr Land halten 37 Prozent der Tschechen Krieg, 31 Prozent eine Weltwirtschaftskrise und 30 Prozent eine Epidemie.
Das CVVN weist dabei daraufhin, dass die derzeitigen Bedrohungsgefühle der tschechischen Bevölkerung im langfristigen Vergleich auf dem niedrigsten Niveau seit dem Jahr 2002 liegen. Allein im Vergleich zum Vorjahr sei die Zahl der Menschen, die eigenen Angaben nach Bedrohungsängste empfinden, um zehn Prozentpunkte zurückgegangen.
Für die Umfrage wurden zwischen dem 28.11. und 12.12.2016 insgesamt 1028 Personen befragt. (nk)