Prag - Fänden in Tschechien zurzeit Wahlen statt, hätten die Parteien der jetzigen Mitte-Rechts-Regierung keine Chance auf eine Neuauflage der Koalition. Das geht aus der Dezember-Umfrage des Prager Meinungsforschungsinstituts STEM hervor.

Danach liegt die ODS von Premier Petr Nečas momentan bei 13,7 Prozent, was ihrem diesjährigen Tiefststand entspricht.

Gegenüber Dezember vergangenen Jahres verlieren die Bürgerlichen Demokraten 2,1 Prozent.

Noch schlechter schneidet die konservative Sammelbewegung TOP 09/STAN um Außenamtschef Karel Schwarzenberg und Finanzminister Miroslav Kalousek ab. Sie erhielten zurzeit elf Prozent der Stimmen, drei Prozent weniger als vor einem Jahr.

Die populistische VV ("Partei der öffentlichen Belange"), Juniorpartner im der Prager Kabinett, käme zurzeit auf zwei Prozent und würde damit den Einzug ins Parlament verfehlen.

Abwärts zeigt der Trend auch für die oppositionellen Sozialdemokraten (ČSSD). Diese fuhren mit 24,2 Prozent ihr schlechtestes Umfrageergebnis dieses Jahres ein und verloren gegenüber Ende vergangenen Jahres um mehr als vier Prozent. Dennoch bleiben sie die insgesamt beliebteste Partei Tschechiens.

Unter den parlamentarischen Parteien konnten im Dezember nur die Kommunisten (KSČM) zulegen, die auf 12,5 Prozent kämen.

Ein Wahlausgang wie dieser würde die Parteistrategen vor eine schwierige Aufgabe bei der Regierungsbildung stellen. Theoretisch ergäbe sich zwar eine linke Mehrheit, jedoch hat die KSČM als ehemalige Staatspartei auf nationaler Ebene kein Koalitionspotential. (gp)