Prag - Rund zwei Monate vor den Neuwahlen klaffen die Umfragewerte für die traditionell schärfsten Rivalen in Tschechien immer weiter auseinander. Das geht aus der neusten Untersuchung des Prager Meinungsforschungsinstituts Median hervor.

Klarer Wahlsieger wäre danach Jiří Paroubek (Foto), dessen Sozialdemokraten (ČSSD) auf 34,5 Prozent der Stimmen kämen.

Die Sozialisten konnten ihr Ergebnis vom Vormonat um 2,5 Prozent verbessern und ihren Vorsprung vor der liberalen Demokratischen Bürgerpartei (ODS) weiter ausbauen. Diese brach seit Januar um fast ein Viertel ein und würde zurzeit nur von 20,7 Prozent der Tschechen gewählt. Für die ODS ist dies das schlechteste Umfrageergebnis seit der Wahl von 2006, die sie knapp vor der ČSSD gewann.

Drittstärkste Partei im Abgeordnetenhaus wäre wieder die kommunistische KSČM (13,9 Prozent), gefolgt von der konservativen TOP 09 (9,6) um den früheren Außenminister Karel Schwarzenberg und den Ex-Volkspartei-Vize Miroslav Kalousek.

Über die Fünf-Prozent-Hürde kämen auch die christlich-demokratische Volkspartei (KDU-ČSL, 5,5 Prozent) und die neue liberale Sammelbewegung Věci Veřejné (5,2). Die Grünen (SZ) würden dagegen den erneuten Einzug ins Parlament mit 4,8 Prozent der Stimmen knapp verfehlen.

Die Wahlbeteiligung würde zurzeit bei 62 Prozent liegen, ermittelte das Meinungsforschungsinstitut Median in seiner Februar-Umfrage. (gp)