Prag - Olympische Sommerspiele, Formel 1 - in Prag haben derzeit ehrgeizige Planspiele Konjunktur.
Nach den bereits seit einigen Jahren diskutierten Plänen für eine mögliche Bewerbung um die Ausrichtung der Olympischen Sommerspiele im Jahr 2016 oder 2020 sorgte gestern ein kaum minder ehrgeiziger Plan für Aufsehen in Tschechien: Bereits in wenigen Jahren könnte in Prag ein Großer Preis der Formel 1 stattfinden.
Jedenfalls wenn es nach den Plänen von dem Bürgermeister des zehnten Prager Stadtbezirks Milan Richter (ODS) geht. Wie die in Prag erscheinende Tageszeitung Mladá fronta Dnes gestern berichtete, gibt es bereits eine Studie und konkrete Entwürfe für den Bau einer Formel-1-Strecke in der tschechischen Hauptstadt, die in Prag 10 auf einem unbebauten Gelände zwischen den Straßen Průmyslová und Černokostelecká entstehen könnte.
Den Entwurf der Strecke und der Umgebung, wo ein Investor Hotels und die notwendige Infrastruktur bauen will, hat dem Bericht nach der namhafte deutsche Bauingenieur und Architekt Hermann Tilke ausgearbeitet. Tilke hat bereits Formel-1-Rennstrecken in Sepang, Shanghai, Bahrain und Istanbul gebaut.
Gestern traten dann Milan Richter und Prags Oberbürgermeister Pavel Bém (ODS) und Tilke gemeinsam in der tschechischen Hauptstadt vor die Presse und präsentierten ihre Idee. "Es handelt sich um ein Projekt, dass von privaten Investoren getragen wird, und das in keinem Falle den historischen Kern betrifft," so Pavel Bém.
Wer genau der Investor für das Vorhaben sein könnte, blieb jedoch unklar. Vermutlich stehe hinter dem Vorhaben der Unternehmer und Rennfahrer Antonín Charouz, urteilt Mladá fronta Dnes.
Das ambitionierte Bauvorhaben hat allerdings noch keinerlei Genehmigungsverfahren durchlaufen. Nach den Befürwortern einer Formel-1-Rennstrecke in Prag dürften sich also auch bald noch deren Gegner zu Wort melden. So wie dies bei ähnlichen Vorhaben beim Masaryk-Ring in Brünn und einer geplanten Rennstrecke bei Jihlava der Fall war. (nk/gp)