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Tschechien OnlineTschechien Online | Rubrik: Kriminalität | 29.10.2003
Premier Špidla weist UNICEF-Vorwürfe zurück

Prag - Tschechien ist ein Paradies für Pädophile. Das ist zumindest die Ansicht des deutschen UNICEF-Ausschusses. UNICEF beruft sich auf eine aktuelle Analyse der Soziologin Cathrin Schauer (von der Hilfsorganisation Karo) über das deutsch-tschechische Grenzgebiet. Danach kommen nicht nur deutsche Sextouristen nach Tschechien, sondern auch österreichische und italienische.

Die Minderjährigen, die ihnen angeboten werden, kommen aus Tschechien und anderen mittel- und osteuropäischen Ländern. „Es hat sich hier ein regulärer Markt für Kinderprostitution entwickelt“, so ein deutscher UNICEF-Vertreter. Auch Christine Rau, Frau des deutschen Bundespräsidenten, forderte Maßnahmen, um die Kinderprostitution im Grenzgebiet zu verhindern: „Es ist schockierend, dass Kinder in unserer unmittelbaren Nachbarschaft missbraucht werden.“ Die deutsche Polizei schätzt, dass rund 100.000 sogenannte Sextouristen jährlich nach Tschechien fahren. Möglicherweise die Hälfte von ihnen habe Interesse an Sex mit Minderjährigen, so ein Polizeiexperte.

Wie tschechische Medien berichten, wies Premier Špidla die UNICEF-Vorwürfe zurück. Die vorgetragenen Informationen entsprächen nicht der Realität. Das tschechische Innenministerium wurde noch deutlicher. „Der Bericht ist nicht richtig und wurde sicher durch die Bestrebungen einiger Nichtregierungsorganisationen bestimmt, mehr Finanzmittel zu gewinnen“, so Jitka Gjuričová vom Innenministerium. (nk/gp)

Themen: UNICEF-Bericht zur Kinderprostitution, Kinderprostitution, Vladimír Špidla

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