Prag - Der Konsum von Marihuana und anderen Cannabisprodukten ist in Tschechien nach jahrelangem Anstieg erstmals leicht rückläufig. Das geht aus dem heute in Prag vorgelegten Jahresbericht der nationalen Drogenzentrale hervor.
Besonders bemerkbar macht sich dieser Trend bei Jugendlichen unter 19 Jahren. Am stärksten verbreitet ist der Marihuanakonsum bei den 20- bis 24-Jährigen.
Auch Opiate wie Heroin befinden sich auf dem Rückzug. Hier verzeichnete die nationale Drogenzentrale einen Rückgang von zwei Dritteln innerhalb der vergangenen zehn Jahre.
Ungeachtet dessen bleibt der Konsum illegaler Drogen in Tschechien ein weit verbreitetes Problem. Dem Bericht nach werden im Land jährlich mehr als elf Tonnen Marihuana verbraucht, darüber hinaus 5,9 Tonnen Pervitin (Crystal Meth oder Speed), acht Tonnen Heroin, sieben Tonnen Kokain und rund 62.000 Ecstasy-Dosen.
Die Vorherrschaft als Volksdrogen halten weiterhin Alkohol und Tabak. Mehr als 1,5 Millionen Tschechen rauchen täglich, rund neun Prozent der Bevölkerung gelten als alkoholkrank. Am übermäßigen Alkoholkonsum starben im vergangenen Jahr 317 Menschen, rund siebenmal mehr als an Überdosen durch illegale Drogen. (gp)