Prag - Der Massenexodus tschechischer Krankenhausärzte ist abgewendet. Am Donnerstag unterzeichneten Gesundheitsminister Leoš Heger und Martin Engel, Vorsitzender der Ärztegewerkschaft (LOK), ein Memorandum zur Beilegung der Krise.
Dieses regelt unter anderem die Anhebung der Ärztegehälter in den nächsten zwei Jahren.
Je nach Alter, Spezialisierung und Berufserfahrung sollen Mediziner im öffentlichen Dienst 5.000 bis 8.000 Kronen (200 bis 320 Euro) pro Monat mehr verdienen. Ärztliche Gehälter sollen ab 2013 mindestens das Anderthalbfache des tschechischen Durchschnittseinkommens betragen.
Im Gegenzug erklärte die Ärztegewerkschaft die Protestaktion "Danke, wir gehen" ab sofort für beendet. LOK-Präsident Engel appellierte an die rund 4000 Mitglieder, die in den vergangenen Wochen und Monaten aus Protest ihre Kündigung eingereicht hatten, ihre Entscheidung rückgängig zu machen.
Mit der erzielten Einigung zeigten sich beide Seiten zufrieden. Man kehre nun in "Zeiten von Ruhe und Frieden" zurück, sagte Gesundheitsminister Heger und kündigte, umgehend die geplante Reform des Gesundheitswesens anzugehen.
LOK-Präsident bedankte sich sowohl beim Minister als auch bei den Medizinern, die an der Aktion teilgenommen hatten. Bei den Ärzten habe letztlich das Verantwortungsbewusstsein gesiegt, so Engel.
Der Kompromiss hat in Prag jedoch nicht nur Anhänger. Vor allem in der Demokratischen Bürgerpartei von Premier Petr Nečas wird das Einlenken des TOP 09-Ministers Heger als zu großzügig kritisiert. Auch Staatspräsident Václav Klaus äußerte sich skeptisch. Die Einigung sei "gut für die Patienten", bringe aber zusätzliche Belastungen für den Staatshaushalt. (gp)
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Rubrik: Politik |
17.2.2011
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Gesundheitsminister und Ärztegewerkschaft finden Kompromiss
Tschechien Online, 17.2.2011
Autor:
Georg Pacurar
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