Prag - Luxuriöse Bürokomplexe in Top-Lagen, hohe Verwaltungskosten: auch in Tschechien leben die gesetzlichen Krankenkassen auf großem Fuß. Das soll sich nach dem Willen von Finanzminister Andrej Babiš zukünftig ändern. Der oberste Prager Haushaltshüter möchte den Betriebskostenanteil der gesetzlichen Kassen an ihrem jeweiligen Etat um um zehn Prozent senken, ließ er in einer Pressemitteilung am Vormittag erklären.
Geplant seien Senkungen von 800 Millionen Kronen. Die Einsparungen sollten dann der Behandlung und Pflege zugute kommen.
Babiš hatte vor einigen Tagen das tschechische Gesundheitssystem als "schwarzes Loch" bezeichnet, worin ihm Staatspräsident Miloš Zeman beipflichtete. Premier Bohuslav Sobotka distanzierte sich allerdings. Solche Aussagen würden die "Arbeit Tausender von Beschäftigten im Gesundheitssystem beleidigen." (gp)