Prag - Die Lucerna Music Bar erweist sich als Lieblings-Ausflugsziel alternder New Yorker im Rap-Geschäft. Vielleicht dienen die Konzerte von KRS One, Pete Rock & Cl Smooth und jetzt EPMD ja nur als Finanzierung und Tarnung von gediegenen Bildungsreisen in die schönen europäischen Kapitalen.

Wie auch immer – das geneigte Publikum darf sich auf zwei echte Oldschool-Schwergewichte freuen.

Für alle Freunde der guten alten Zeit ist das Konzert am 21. Februar ohnehin ein Pflichttermin und Gelegenheit, einen weiteren Hochkaräter von der Must-See-Liste zu streichen.

Eric Sermon und Parrish Smith begannen die Umsetzung ihrer Philosophie "Eric and Parrish making Dollars" (EPMD) bereits 1988 mit der Veröffentlichung des Klassikers "Strictly Business". Nach drei weiteren erfolgreichen Alben, sowohl hinsichtlich Verkaufszahlen als auch in der kritischen Rezeption, kam es 1993 unter dubiosen Umständen zum Bruch des Duos.

Vom Comeback-Album "Back in Business" schaffte es besonders ein Track in die nickenden Köpfe einer mittlerweile neuen HipHop-Generation: "Da Joint" sorgt noch heute für Euphorie auf dem Tanzparkett jeder einschlägigen Party. In eine ähnliche Kerbe schlug Eric Sermon mit seinen Solo-Ausflügen und trotz insgesamt mäßigem Erfolg gehört die Single "React" vom gleichnamigen Album ebenso unzweifelhaft zum Soundtrack der frühen 2000er.

Ob das letzte, 2008 erschienene Album noch Relevantes für das Genre beigetragen hat, muss jeder für sich selbst entscheiden – die Kritiken attestierten Eric und Parrish zwar solide Arbeit, waren insgesamt jedoch eher verhalten. Auf ein Konzert dieser Art geht man aber auch eigentlich nicht, um Neues zu hören. In diesem speziellen Fall geht es um eine nicht unbeträchtliche Anzahl an Klassikern, um Erinnerungen, und um dieses aufgeräumte Gefühl im Kopf, das gut produzierte Beats erzeugen können. (kw)