Prag - Die Polizei hat gestern die Sicherheitsmaßnahmen in Prag verstärkt. Da weiterhin die Gefahr von Terroranschlägen bestehe, ordnete Innenminister Ivan Langer (ODS) für bestimmte Orte im Prager Zentrum verschärfte Sicherheitsvorkehrungen an.
So sollen beispielsweise Personen oder Autos, die sich im Umfeld von als gefährdet eingestuften Objekten bewegen, von der Polizei kontrolliert werden.
Dies gab gestern der Sprecher des Polizeipräsidiums bekannt. Das Zentrum der Jüdischen Gemeinde Prag, das als eines der möglichen Ziele für Terroranschläge gilt, wurde gestern von zwei bewaffneten und zwei uniformierten Polizisten geschützt.
Unterdessen übten Vertreter der Jüdischen Gemeinde gestern Kritik an den Sicherheitsmaßnahmen. Diese hätten schon früher eingeführt werden sollen, sollten weiter ausgebaut werden und auch künftig gelten, so Daniel Kolský, Vorsitzender der jüdischen Jugendorganisation České unie židovské mládeže. Zudem sollte die Maislova-Straße für den Verkehr ganz gesperrt werden.
Die in Prag erscheinende Tageszeitung Mladá fronta Dnes spekuliert in Sachen "Terrorgefahr für Tschechien" in der heutigen Ausgabe darüber, ob islamistische Terroristen möglicherweise die Entführung eines tschechischen Flugzeugs geplant hätten. Einen entsprechenden Hinweis gibt es in dem gestern erschienen Buch des pakistanischen Präsidenten Pervez Musharraf.
Ein Flugzeug der tschechischen Fluggesellschaft ČSA hätte im Jahr 2001 von islamistischen Terroristen entführt und über dem Londoner Flughafen Heathrow abstürzen sollen, heißt es darin. Einen entsprechenden Auszug aus dem Buch erschien in einem Vorabdruck in der Londoner Zeitung The Times. (gp/nk)