In Tschechien wird der Muttertag (Den matek), genau wie in Deutschland, am zweiten Sonntag im Mai gefeiert.
Der Muttertag ist dabei weder ein gesetzlicher Feiertag, noch gehört er zu den gesetzlich benannten "bedeutenden Tagen" in Tschechien.
Dennoch hat er einen vergleichsweise hohen gesellschaftlichen Stellenwert und findet allgemein auch in den meisten Familien mehr oder weniger Beachtung.
Mädchen und Jungen malen und basteln im Kindergarten oder in der Schule kleine Geschenke für ihre Mütter, Kinder gratulieren ihren Müttern und Großmüttern. Väter besorgen Blumen und sorgen für den nötigen Umsatz der Floristen. Erwachsene Kinder nehmen den Tag zum Anlass, ihre Mütter zu besuchen oder sich wenigstens telefonisch zu melden.
Die Tradition des Muttertags in Tschechien reicht bis in das Jahr 1923 zurück, als er nach amerikanischem Vorbild erstmals in der damaligen Tschechoslowakei gefeiert wurde.
Besonders propagiert und um seine Verbreitung verdient gemacht hatte sich Alice Masaryková, die Ehefrau des ersten tschechoslowakischen Staatspräsidenten T. G. Masaryk - eine Amerikanerin.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Muttertag allmählich von dem auf dem 8. März liegenden Internationalen Frauentag (Mezinárodní dne žen - MDŽ) in den Hintergrund gedrängt. Dieser einstige Kampftag für Frauenrechte wurde im sozialistischen Lager von den kommunistischen Staatsparteien überwiegend zu organisierten, verkitschten Feiern der werktätigen Frauen und der Mütter zum Anlass genommen.
Nach der Samtenen Revolution von 1989 änderte sich die Situation wieder. Der Muttertag als privat innerhalb der Familie begangener Ehrentag der Mütter erhielt allmählich wieder größere Bedeutung. Doch auch die Tradition des Internationalen Frauentags ist im Bewusstsein zumindest der mittleren und älteren Generation in Tschechien fest verwurzelt und der "MDŽ" weiterhin lebendig.