Prag - Zwei Wochen nach Beginn der verschärften Sicherheitskontrollen in Prag sind erstmals nähere Informationen über die Hintergründe der Maßnahme an die Öffentlichkeit gelangt.
Wie die Tageszeitung Mladá fronta Dnes (Prag) unter Berufung auf nicht näher genannte Geheimdienstkreise berichtet, wollten islamistische Terroristen am 22. September die Jerusalem-Synagoge besetzen und die zu dem Zeitpunkt darin versammelten Gläubigen als Geiseln nehmen.
Als Bedingung zur Freilassung der Geiseln hätten die Terroristen allgemeine, unmöglich zu erfüllende Forderungen aufstellen wollen, etwa den "Abzug der fremden Truppen aus dem Irak" und die "Aufgabe der pro-israelischen Politik der USA". Weil die tschechische Regierung dem nicht hätte nachkommen können, hätten die Terroristen die Synagoge und alle Menschen darin sprengen wollen.
Der geplante Terrorakt sei im Zusammenhang mit der Feier des jüdischen Neujahrsfests Rosch ha-Schana am 22./23. September gestanden, berichtete die Zeitung. Danach hätten die Terroristen damit gerechnet, zu diesem Zeitpunkt mehrere Dutzend Juden gefangen nehmen und töten zu können.
Wegen ausländischer Geheimdienstinformationen über einen drohenden Terroranschlag gegen "weiche Ziele" in Prag hatte die tschechische Regierung am 23. September die Sicherheitsmaßnahmen in der Hauptstadt verschärft. Dabei kamen Flughafen, Hauptbahnhof und jüdische Objekte in der Josefsstadt unter besonderen Schutz.
Die Jerusalem-Synagoge, gegen die der Anschlag laut Mladá fronta Dnes geplant war, liegt jedoch außerhalb des alten jüdischen Viertels. Die dort geltenden Sicherheitsvorkehrungen wurden im Zusammenhang mit der Terrorwarnung nicht verschärft, wie der Online-Dienst der Tageszeitung Právo (Prag) am Freitag unter Berufung auf den zuständigen Sicherheitsdienst und regelmäßige Besucher der Synagoge in der Jeruzalemská-Straße berichtet. (gp/nk)
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Rubrik: Panorama, Kriminalität |
6.10.2006
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Mladá fronta Dnes berichtet über geplante Geiselnahme in der Jerusalem-Synagoge
Tschechien Online, 6.10.2006
Autor:
Tschechien Online - Ressort Politik und Gesellschaft
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