Prag - Die seit Wochen anhaltende Hitze bringt ein erhöhtes Risiko von Vergiftungen mit Kohlenmonoxid im Haushalt mit sich.
Allein im August musste der Rettungsdienst schon zu 14 Fällen ausrücken, teilte die Sprecherin des Prager Rettungsdienstes Jiřina Ernestová mit.
Am Dienstagabend starb in Prag ein 24-jähriger Mann, der bewusstlos in seinem Bad gefunden worden war. Drei junge Frauen aus der selben Wohnung im Stadtteil Vinohrady wurden mit Vergiftungserscheinungen in ein Krankenhaus eingeliefert und auf der Intensivstation behandelt. Ursache war in diesem Falle ein Durchlauferhitzer im Bad.
Grund für das gestiegene Risiko an Vergiftungen ist das heiße Wetter: Wenn tropische Außentemperaturen herrschen, ziehen die Kamine schlecht, denn der Luftdruck drückt die Verbrennungsstoffe zurück in den Schornstein.
Insgesamt verzeichnete der Prager Rettungsdienst in diesem Jahr schon 38 Fälle einer Kohlenmonoxidvergiftung, drei der Fälle waren dabei tödlich.
Kohlenmonoxit sei ein sehr tückisches Gift, so die Sprecherin des Prager Rettungsdienstes. Es ist geruch- und farblos und daher für den Menschen nicht wahrnehmbar, im Körper verdrängt es den Sauerstoff von den Rezeptoren und schädigt schnell die Gehirnzellen.
Die ersten Anzeichen einer Kohlenmonoxidvergiftung wie Kopfschmerzen oder Übelkeit würden dabei oft falsch gedeutet und im Sommer einfach der Hitze zugeschrieben, warnt Ernestová. So unterbleibe dann das mitunter lebensrettende schnelle Durchlüften der kontaminierten Räume.
Um das Risiko einer Vergiftung zu mindern, ist die regelmäßige Wartung von Durchlauferhitzern und Gasöfen nötig, das Anbringen spezieller Warngeräte für Kohlenmonoxid kann zusätzliche Sicherheit schaffen. (nk)