Prag - In der ersten Runde der tschechischen Präsidentschaftswahlen machte er als Kandidat weltweit Schlagzeilen als "Exot". Als Wähler gibt sich Vladimír Franz dagegen ganz konventionell.
Seine Stimme will der Künstler und Komponist am Wochenende dem Politprofi Miloš Zeman geben, nicht dem Außenseiter Karel Schwarzenberg.
"Zeman ist für mich viel berechenbarer, mit allen Fehlern und Vorzügen", teilte Franz am Vorabend der Stichwahl in einer Presseerklärung mit. Als Empfehlung an seine Anhänger wolle er das aber nicht verstanden wissen. "Das ist eine rein persönliche Entscheidung".
Dass die Entscheidung für ihn keine Herzensangelegenheit ist, machte Franz mit einem Vergleich deutlich, der aus dem Zitatenschatz Zemans stammen könnte. "Wenn ich nur die Wahl zwischen Schweine- und Vogelgrippe habe, nehme ich eben die Schweinegrippe", sagte er.
Franz hatte im ersten Wahlgang rund sieben Prozent der Stimmen erhalten, mehr als dreimal so viel wie der Kandidat der Regierungspartei ODS, Přemysl Sobotka. Welchen Kandidaten er in der Stichwahl unterstützen wollte, hatte der Künstler mit Ganzkörpertätowierung zunächst offengelassen. (gp)