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Tschechien OnlineTschechien Online | Rubrik: Politik | 29.11.2007
Ski-Wochenende: Premier weist Missbrauch des Regierungsjets zu privaten Zwecken zurück

Prag - Tschechiens Premier Mirek Topolánek hat sich am Donnerstag Nachmittag bei einer Fragestunde im Abgeordnetenhaus zu seinem umstrittenen Aufenthalt in Innsbruck am vorvergangenen Wochenende geäußert und Kritik an seinem Verhalten zurückgewiesen.

Der tschechische Regierungschef (ODS) wird kritisiert, weil er von seinem Besuch in Bulgarien nicht direkt nach Prag zurückflog, sondern sich bei einer Zwischenlandung der Spezialmaschine der tschechischen Regierung in Innsbruck absetzen ließ. Offenbar ging er privat Ski laufen.

Der Abgeordnete Robert Dušek (ČSSD) wollte daher vom Premier wissen, ob er den Ausflug auf Staatskosten aus seiner eigenen Tasche bezahlen werde, und wenn nicht, ob er dann bereit sei, sich vor den Organen in einem Strafverfahren zu beantworten. Topolánek wies den Missbrauch der Regierungsmaschine zu Privatzwecken jedoch kategorisch von sich und zeigte sich uneinsichtig: "Hätte ich über Innsbruck mit dem Fallschirm abspringen sollen. Ich springe zwar Tandemsprünge, aber über Innsbruck bei dem Wetter hatte ich Angst", zitiert der Server Novinky.cz den tschechischen Regierungschef.

Der ČSSD-Abgeordnete Dušek bohrte dennoch weiter und wollte wissen, ob der Premier bereit sei, die Rechnungen für das alpine Skivergnügen zu veröffentlichen und ob darunter auch der informelle Berater des Premiers, Marek Dalík, aufgeführt sei. „Selbstverständlich bezahle ich meine Rechnungen selbst, ich habe ja kein geringes Einkommen. Das ist meine Privatangelegenheit. Aber das werde ich nicht nachweisen, das müssen sie mir glauben," so Topoláneks Antwort.

Der tschechische Premier erklärt die Zwischenlandung der Regierungsmaschine in Innsbruck damit, dass er von Anfang an geplant habe, sich dort mit dem tschechischen Botschafter Jan Koukal zu treffen. Wie Novinky.cz berichtet, soll an dem Ski-Wochenende in Tirol tatsächlich auch die "graue Eminenz" Marek Dalík teilgenommen haben. Dalík selbst bestreitet dies offenbar nicht. Die Kosten für die Zwischenlandung sollen sich auf bis zu 150.000 Kronen belaufen.

Regierungssprecherin Jana Bartošová hatte dabei zunächst gegenüber der Wochenzeitschrift Týden (Prag) gesagt, sie werde Topoláneks "Privatreisen" nicht kommentieren. "Was der Premier am Wochenende macht, ist seine private Angelegenheit". Erst später wurde ein Treffen mit Botschafter Jan Koukal als Begründung für die Zwischenlandung in Innsbruck angeführt. (gp/nk)

Themen: Marek Dalík, Mirek Topolánek

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