Prag - Der frühere Zentralbankchef und Premierminister der Tschechischen Republik Josef Tošovský hat seine Kandidatur für das Amt des Präsidenten des Internationalen Währungsfonds (IWF) angenommen.
Dies berichtete die Tageszeitung Hospodářské noviny (Prag) unter Berufung auf eine Mitteilung der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), wo Tošovský als Vorsitzender das Institut für Finanzstabilität leitet.
Damit erhält der französische Kandidat Dominique Strauss-Kahn für das Amt des IWF-Präsidenten Konkurrenz aus Tschechien.
Traditionell wird der IWF-Präsident aus den Reihen westeuropäischer Mitgliedstaaten gestellt; eine Praxis, die viele der 185 Mitgliedstaaten des IWF kritisieren. So beruht die Kandidatur Tošovský auf Bestrebung Russlands und steht dem Wunschkandidaten der EU-Mitgliedstaaten und der USA, Dominique Strauss-Kahn, entgegen. Russland hatte Tošovský als zweiten offiziellen Kandidaten für den Posten des IWF-Präsidenten nominiert.
In Tschechien stößt die Nominierung Tošovskýs auf wenig Interesse. Das Land hatte sich, wie die anderen EU-Staaten, bereits für Strauss-Kahn als Nachfolger des derzeitigen IWF-Präsident Rodrigo Rato ausgesprochen. Finanzminister Miroslav Kalousek (KDU-ČSL) stellte gegenüber dem Online-Dienst Aktualne.cz klar, dass Tošovský kein Kandidat der Tschechischen Republik sei und die Entscheidung zugunsten Strauss-Kahns respektiert würde.
Nach Ansicht der Hospodářské noviny will Russland mit der Nominierung Tošovskýs einen Keil zwischen die EU-Mitgliedstaaten zu treiben, da der Posten des IWF-Präsident in der Vergangenheit exklusiv Kandidaten aus westeuropäischen Staaten vorbehalten war. (gp/nk)
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Rubrik: Politik |
22.8.2007
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Josef Tošovský wird gegen Dominique Strauss-Kahn kandidieren
Tschechien Online, 22.8.2007
Autor:
Tschechien Online - Ressort Politik und Gesellschaft
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