Prag - Tschechische Roma-Vertreter haben Ministerpräsident Petr Nečas dazu aufgefordert, eine zentrale Behörde für die Belange ihrer Minderheit einzurichten. Diese sollte unter anderem die Integration und Gleichstellung der Roma in der Gesellschaft fördern.
Zurzeit fällt die Problematik in den Aufgabenbereich des Regierungsbeauftragten für Menschenrechtsfragen.
Nach dem Willen des Roma-Rats sollte die Agenda in Zukunft von einem Sonderbevollmächtigten am Regierungsamt übernommen werden. Ein Vorschlag hatte sogar die Bildung eines gesonderten Ministeriums vorgesehen, berichtete das Tschechische Fernsehen.
Premier Nečas versprach nach dem Treffen am Montag, die Vorschläge zu prüfen und sagte eine Fortsetzung der Beratungsgespräche zu. Es sei "überlegenswert", eine Stelle einzurichten, die die "gesamte Problematik komplex erfasst", sagte der Regierungschef.
In Tschechien leben Schätzungen zufolge rund 300.000 Roma, viele von ihnen von Arbeitslosigkeit betroffen und am Rande der Gesellschaft.
Für den Umgang mit der Problematik zog sich Prag in der Vergangenheit immer wieder die Kritik internationaler Organisationen zu. Auch die Europäische Kommission und die Regierung der USA haben Tschechien wiederholt zu einem energischeren Einsatz für die Integration der Roma aufgefordert. (gp)
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Rubrik: Politik |
11.6.2012
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Zentrale Behörde soll Belange der Minderheit regeln
Tschechien Online, 11.6.2012
Autor:
Georg Pacurar
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