Prag - Der tschechische Premier Mirek Topolánek (ODS) wird dem Staatspräsidenten in den kommenden Tagen nicht die Abberufung seines Stellvertreters und des Ministers für Regionalentwicklung, Jiří Čunek, aus der Regierung vorschlagen.

Wie die Nachrichtenagentur ČTK (Prag) berichtet, sagte Topolánek das heute während einer Fragestunde im tschechischen Abgeordnetenhaus.

Gegen den KDU-ČSL-Vorsitzenden Čunek ermittelt die Polizei wegen des Verdachts der Bestechlichkeit, der Immunitätsausschuss des Parlaments hatte Čunek daher bereits seine Immunität entzogen.

Auf die Frage, wann er Čunek abberufen werde, hatte Topolánek heute im Abgeordnetenhaus geantwortet: "In den nächsten Tagen wird das nicht sein". Zudem sagte der Premier, dass Čunek bei der heutigen Parlamentsitzung fehlen werde, weil er bei einer polizeilichen Vernehmung sei, zu der er es wegen der medialen Aufmerksamkeit gestern abgelehnt hatte, zu erscheinen.

Topolánek hatte gestern die Einschätzung geäußert, dass Čunek am Ende wohl doch der zunehmende öffentliche Druck dazu bewegen werde, sein Amt als Minister niederzulegen. (gp/nk)