Prag - „Wen sucht die Polizei eigentlich - die kleine Anna oder Barbora?“, titelt die in Prag erscheinende Tageszeitung Mladá fronta Dnes angesichts des immer mysteriöser werdenden Falles der vermissten Anna (auf dem Foto rechts neben ihrer Adoptivmutter Klára Mauerová).

Die 13-jährige Adoptivschwester des misshandelten Ondřej konnte trotz intensiver Suche immer noch nicht gefunden werden, seit sie vor elf Tagen aus dem Kindernotzentrum Klokánek in Brünn verschwunden ist. Zudem ist ihre Identität völlig unklar.

TV Nova berichtete, möglicherweise handele es sich bei „Anna“ um die 34-jährige Barbora Škrlová. Der Privatsender berief sich auf eine entsprechende Aussage einer engen Freundin von Škrlová, die auf den Polizeifotos in der vermeintlichen „Anna“ ihre Freundin erkannt haben will. Auch Marie Vodičková, Vorsitzende des Fonds "Kinder in Not", äußerte gestern die Vermutung, dass „Anna“ möglicherweise deutlich älter sei als bislang angenommen.

Als „Anna“ im Kindernotzentrum gewesen war, aus dem sie dann nach einem Tag verschwunden war, habe sie sich immer ein Spielzeug schützend vor ihr Gesicht gehalten, so dass man sie nicht richtig habe erkennen können, so Vodičková. Weiter wird spekuliert, dass der Fall Ondřej/Anna im Zusammenhang mit den Aktivitäten der Gralsbewegung, einer religiösen Sekte, stehen könnte. (gp/nk)