Prag - Der Fall Ondřej/Anna wird immer mysteriöser. Gestern meldete sich Jan Patočka, Chefredakteur der Literární noviny und ehemaliger Grünen-Chef, zu Wort.

Er hatte bereits Kontakt zu der Familie aufgenommen, bevor Klara Mauerová wegen der Misshandlung des siebenjährigen Ondřej festgenommen worden war.

Wie tschechische Medien berichten, bestätigte Patočka Vermutungen, dass es sich bei der vermeintlich 13-jährigen Anna um die 34-jährige Barbora Škrlová handelt. „Anna Mauerová hat nie existiert. Die ganze Zeit über ging es um Barbora Škrlová, für die man sich die falsche Identität ausgedacht hatte“, so Patočka. Die ermittelnde Polizeibehörde in Südmähren kündigte nun DNA-Tests an und fahndet landesweit nach Barbora Škrlová.

Gestern tauchte außerdem noch ein mit „Anna“ unterschriebener und an Präsident Václav Klaus adressierter Brief auf - eine Kopie liegt auch der Tageszeitung Mladá fronta Dnes vor. Wer der Autor des Briefes ist, untersucht die Polizei. In dem Brief versucht „Anna“ das Verhalten ihrer Adoptivmutter Klara Mauerová zu rechtfertigen. (gp/nk)