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prag aktuellprag aktuell | Rubrik: Wirtschaft | 18.3.2015
Unterlegener Bewerber ficht Entscheidung der tschechischen Arzneimittelbehörde an

Prag - Der Anbau von Cannabis zu medizinischen Zwecken in Tschechien wird sich weiter verzögern, berichtet die Online-Ausgabe der in Prag erscheinenden Tageszeitung Mladá fronta Dnes.

Denn die im vergangenen Dezember ergangene Entscheidung im Vergabeverfahren für die Lizenz zum Hanfanbau und zur Lieferung von 40 Kilogramm Cannabis zu medizinischen Zwecken wurde von einem der unterlegenen Mitbewerber bei der Arzneimittelbehörde (SÚKL) und beim Amt zum Schutz des wirtschaftlichen Wettbewerbs (ÚOHS) angefochten.

Der Vertrag mit dem Gewinner der Ausschreibung könne daher von der für die Auftragsvergabe verantwortlichen SÚKL vorerst nicht unterzeichnet werden.

Den Einspruch gegen das Ergebnis des Ausschreibungsverfahrens hat dem Bericht nach das Unternehmen Velvana, a.s. eingereicht. Das darauf basierende Verwaltungsverfahren wurde am 27. Januar eröffnet und kann 60 Tage, gegebenenfalls aber auch noch länger dauern.

Damit ist der ursprüngliche Zeitplan für den Anbau und die Lieferung des staatlichen Marihuanas wohl hinfällig. Für die Patienten in den Apotheken erhältlich sollte das tschechische Gras eigentlich Mitte dieses Jahres sein.

"Branchenfremde" Plaste- und Elaste-Firma erhält lukrative Cannabis-Aufträge

Nach der im Dezember ergangenen Entscheidung des Staatlichen Instituts für Arzneimittelkontrolle sollte die Firma Elkoplast Slušovice die Lizenz erhalten, um in Tschechien als einzige Firma Cannabis für medizinische Zwecke anzubauen.

Die in der Region Zlín ansässige GmbH hatte mit 68 Kronen pro Gramm (zzgl. MwSt.) den niedrigsten Lieferpreis angeboten und daher vom SÚKL den Zuschlag für den millionenschweren Auftrag bekommen. 

Beworben hatten sich um die Anbaulizenz und den Auftrag, insgesamt 40 Kilogramm medizinischen Hanf zu einem finanziellen Volumen von maximal 4,2 Millionen Kronen zu liefern, insgesamt vier Firmen, und alle vier Bewerber hatten die Grundvoraussetzungen erfüllt.

Mit welcher Begründung Velvana, a.s. die Entscheidung des SÚKL anficht, ist nicht bekannt. Die "branchenfremde" Firma Elkoplast Slušovice, die sich sonst mit der Herstellung von Abfallcontainern, Tanks, Behältern und weiteren Produkten aus Kunststoff und Stahl befasst, hatte bereits 2013 eine Ausschreibung für den Import von medizinischem Cannabis gewonnen und durfte die Trockenmasse aus Holland einführen.

Ein Gramm aus Holland importierte Trockenware kostet in Tschechien jedoch derzeit etwa 300 Kronen. Erklärtes Ziel der nun angefochtenen Ausschreibung und der Lizenz zum Anbau im Inland war es, den Preis deutlich zu senken. (nk)

Themen: Cannabis, medizinisches Cannabis, SÚKL, SAKL, Elkoplast Slušovice

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