Prag - Das Orchester Berg beschließt heute (Montag) seine Konzertsaison 2010 mit der szenischen Aufführung des Oratoriums "König David" des französisch-schweizerischen Komponisten Arthur Honegger (1892 - 1955).

Unter der Ägide des Taktstocks von Peter Vrábel werden Sänger, Orchester und Chor eines der letzten großen Oratorien des 20. Jahrhunderts in der Spanischen Synagoge darbieten.

1921 hatte der damals gerade 21-jährige Komponist sein auch bekanntestes Werk in nur wenigen Monaten niedergeschrieben. Diese Schnelligkeit und Unbekümmertheit erklärt sicher auch die größte Qualität des Werkes: seine Ursprünglichkeit in Ton und szenischer Einrichtung.

Und damit ist es sicher genau das richtige für ein Orchester, dass sich genau diesen beiden Kategorien verschrieben hat. "Berg", das steht mittlerweile in Prag für eine originelle und originale Aufführungen von, wenn nicht ausschließlich zeitgenössischer, so doch immer zeitgemäßer Musik in ungewöhnlichen Räumen. So fanden die Konzerte dieser Saison in unterschiedlichsten Orten statt, vom Vítkov-Monument, dem Museum Kampa und über den Roxy-Club nun in der Spanischen Synagoge.

Ein Konzert bei Berg ist nicht nur Musik und Inszenierung, immer bietet sich auch ein Besuch der Spielorte an. Und jedes Mal wird dem Hauptprogramm dieser Konzerte eine Welt-Uraufführung eines Stückes von jungen, meist tschechischen Komponisten vorangestellt, dieses mal wird es das Stück "Pinnas columbae" von Vít Zouhar sein.

Auch im nächsten Jahr wird es wieder einen Zyklus von acht Konzerten geben, beginnend am 7. März 2011 in Saal der Tschechischen Nationalbank (ČNB), und auch in der neuen Saison wird es zur Zusammenarbeit mit szenischen Darstellern kommen, wie etwa im Mai 2011 mit den Dekka Dancers des Balletts des Nationaltheaters in der "Nova scéna", der guten und nicht ganz so alten "Laterna magika". Gespannt darf man bleiben, auch nach der Aufführung von "König David" heute Abend. (mm)