Prag - Tschechien gedenkt der Niederschlagung des so genannten Prager Frühlings nach dem Einmarsch der Truppen des Warschauer Pakts am 21. August 1968. Am Vormittag fand vor dem Sitz des Tschechischen Rundfunks in Prag eine Gedenkfeier statt, an der auch Vertreter aus Politik und Armee teilnahmen.

Der tschechische Ministerpräsident Mirek Topolánek legte einen Kranz zu Ehren der Opfer der Invasion nieder.

Den Premier begleiteten die Vorsitzenden von Abgeordnetenhaus und Senat, Miloslav Vlček (ČSSD) und Přemysl Sobotka (ODS).

An der Gedenkveranstaltung beteiligten sich insgesamt mehr als 200 Menschen, berichtete das Tschechische Fernsehen ČT1, darunter auch der frühere tschechoslowakische Außenminister Jiří Dienstbier. Gedenkakte fanden auch in anderen Städten und Gemeinden des Landes statt.

Um die Prager Sendezentrale hatten vor 39 Jahren heftige Kämpfe zwischen Mitarbeitern des Rundfunks und der Bevölkerung einerseits und den ausländischen Besatzern und Einheiten der reformfeindlichen Kräfte andererseits stattgefunden. Auf der Seite der Widerstand Leistenden stand auch Jiří Dienstbier, der damals als Rundfunk-Redakteur tätig war.

In der Zeit nach der Okkupation wurden nach Angaben des Staatlichen Amts für die Dokumentation und Untersuchung kommunistischer Verbrechen (ÚDVZK) 72 Menschen durch Angehörige der fremden Truppen umgebracht; 276 wurden schwer verwundet und 422 trugen leichtere Verletzungen davon. (nk/gp)