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Der Autor

Jörg Jacob ist 1964 im sächsischen Glauchau geboren. Nach einer Ausbildung als Polsterer übte er verschiedene Beschäftigungen aus, beispielsweise als Handwerker oder Aushilfe in der Gastronomie.

In den Jahren 1998-2002 studierte er am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Seit dem Jahr 2010 nimmt er an medial-pädagogischen Projekten der Schriftsteller- und Druckwerkstätten für Kinder und Jugendliche teil. Zurzeit lebt er in Leipzig und arbeitet als freier Autor.

Sein Roman "Das Vineta-Riff", in dem sich die Plätze seiner Kindheit in der DDR wiederspiegeln, wurde im Jahr 2006 mit dem Gellert-Preis ausgezeichnet. Das Prosawerk "Fluten" setzt sich mit dem Thema des Jahrhundert-Hochwassers im Jahr 2002 auseinander. Zu den neuesten Werken zählen: "Klick! 99 Miniaturen" oder "Geschichte ohne festen Wohnsitz", 2014.

Im Internet: www.joerg-jacob.dewww.joerg-jacob.de
Bildnachweis:

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Dienstagnachmittag im Mai

Prager Spaziergänge

Ich habe sie gesehen. Heute. Auf einer Parkbank am Karlsplatz, erschöpft vom Warten. Wladimir und Estragon. Wladimir halb liegend, auf seinen Rucksack gestützt, der Mund weit offen, die Augen geschlossen, dunkle Haarsträhnen schweißfeucht über der Stirn verklebt, die rechte Hand umfasst einen Rucksack. Estragon dicht neben ihm sitzt weit nach vorn gebeugt, den nahezu haarlosen Kopf zwischen den Knien, bewegungslos erstarrt in dieser unbequemen Position. Man könnte für einen Augenblick annehmen, er schaue auf seine abgerissenen Schuhe, fixiere den offenen Schnürsenkel am linken. Aber man kann auch nicht mit Gewissheit sagen, ob er wirklich schläft oder ob diese Haltung Ausdruck vollständiger Verzweiflung ist. Vielleicht sogar ein Protest gegen die Unerbittlichkeit der Welt und der Zeit und diesen Godot, der auch hier, in der Prager Neustadt, auf dem Karlsplatz, noch immer auf sich warten lässt.

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