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Region Karlsbad | Rubrik: Reise | 25.1.2016

Böhmisches Bäderdreieck: Burg und Schloss Bečov nad Teplou mit St.-Maurus-Reliquienschrein

Petschau an der Tepl: Märchenhaftes Ausflugziel in der geschützten Landschaft des Kaiserwaldes

  • Burg und Schloss Bečov
  • Die Burg
  • Das Schloss
  • St.-Maurus-Reliquienschrein (während einer Ausstellung auf der Prager Burg)

Bečov nad Teplou/Prag - Wen es im Frühling in die Natur und in die grünenden Wälder zieht, dem sei ein Ausflug nach Petschau (Bečov nad Teplou) empfohlen. Das altertümliche Burgstädtchen befindet sich im Tepl-Tal, zwischen Marienbad und Karlsbad im Herzen des Kaiserwaldes (Slavkovský les) gelegen.

Die Gegend um Petschau gehört zu den landschaftlich schönsten Regionen des böhmischen Bäderdreiecks und wurde schon 1974 zum Naturschutzgebiet erklärt. Man findet hier eine faszinierende Naturszenerie, eine saubere Umwelt und märchenhaft tiefe Wälder.

Die Anfänge von Petschau hängen mit einem wichtigen Handelsweg zusammen, der Böhmen und Deutschland verband. Im 13. Jahrhundert wurde zu seinem Schutz die befestigte Burg mit Wach- und Zollfunktion auf einem Felsen über dem Fluss gebaut, die ihre Blüte Ende des 15. bis zur Mitte des 16. Jahrhundert erlebte.

Seit 1989 wird der historische Stadtkern schrittweise renoviert, dessen Stolz das Barockschloss ist, das in Jahren 1750 bis 53 erbaut wurde und seit 1996 wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde.

Burg und Barockschloss

Die gotische Burg Bečov liegt auf einem steil abfallenden Felsen, der von zwei Seiten von der Teplá umgeben ist. Den historischen Kern bildeten zwei viereckige Türme, die im ersten Viertel des 16. Jahrhunderts von den Herren Pflug von Rabenstein baulich mit dem angrenzenden Palas verbunden wurden. Gleichzeitig wurde der Palast, in dem sich fünfzehn Säle befanden, im Stil der Renaissance umgebaut. In der Burgkapelle "Mariä Heimsuchung" befinden sich siebzehn Fresken aus der Zeit um 1400 mit Szenen aus dem Leben Jesu. Nachdem die Beschädigungen des Dreißigjährigen Krieges nicht beseitigt wurden, kam es zu einer Verwahrlosung der Burg.

Das Schloss Bečov befindet sich etwas unterhalb der Burg. Es wurde ab Anfang des 18. Jahrhunderts in mehreren Etappen neben der damals verlassenen Burg von Johann Adam Questenberg im Stil des Barock errichtet und 1753 von Dominik Andreas von Kaunitz (Dominik Ondřej z Kounic) fertiggestellt. Von 1861 bis 1865 erfolgten Umbauten nach Entwurf der Architekten Josef Zítek und Josef Mocker. Um diese Zeit wurden auch die Schlossterrassen angelegt.

Das Schloss kann auf zwei Rundgängen besichtigt werden. Beim ersten Rundgang wird der St.-Maurus-Schrein gezeigt, beim zweiten Rundgang können Repräsentationsräume, die Bibliothek und die Schlosskapelle besichtigt werden.

St.-Maurus-Reliquienschrein

Der romanische St.-Maurus-Reliquienschrein (Relikviář svatého Maura) ist das bedeutendste Denkmal der Region Karlsbad sowie nationales Kulturdenkmal, wobei er nach den Krönungsinsignien das wertvollste Beispiel mittelalterlicher Goldschmiedearbeiten in der Tschechischen Republik ist.

Der goldene Schrein wurde 1225 bis 1230 im Rhein-Maas-Gebiet im Stil der Kölner Goldschmiedekunst geschaffen. Im Schloss Bečov befindet er sich seit 1888, doch galt er nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs als verschollen. Erst 1984 wurde er im Zuge einer abenteuerlichen Kriminalgeschichte unter dem Fußboden der gotischen Burgkapelle wiederentdeckt.

Der aufgefundene Schrein befand sich damals in einem schlechten und restaurierungsbedürftigen Zustand, doch zu einer umfassenden und fachgerechten Restaurierung kam es erst nach der politischen Wende 1989.

Zuständig war das Denkmalinstitut in Pilsen, das die Restaurierung ab 1991 unter der Aufsicht von zwei Fachkommissionen durchführte, wobei auch Experten aus Aachen und Köln hinzugezogen wurden. Da neue Restaurierungsmethoden entwickelt werden mussten, dauerte die Wiederherstellung elf Jahre.

Seit 2002 befindet sich der St.-Maurus-Schrein wieder im Schloss Bečov, wo er in einem tresorartigen Ausstellungsraum besichtigt werden kann.

Doch Petschau ist nicht nur wegen seiner Geschichte der Kulturdenkmäler über seine Grenzen bekannt: einen guten Namen hat es auch wegen seiner Forellenzucht. Nach dem Burgrundgang laden die ortsansässigen Restaurants zu einer frischen Forelle ein. (nk)

Autor: Tschechien Online - Ressort Reise
Zuletzt aktualisiert: 31.1.2016
Weitere Infos: www.zamek-becov.cz

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