Prag - Sparta Prag gegen Slovan Bratislava, das war auch die Rückkehr eines alten Bekannten nach Prag. Slovans Trainer Jozef Chovanec verbrachte fast zwanzig Jahre bei dem tschechischen Vorzeigeverein, er wurde sieben Mal als Spieler mit Sparta Meister und setzte seine Erfolge zwei Mal als Trainer fort, zwischendurch gelang ihm als erstem Nationaltrainer eine lupenreine Europameisterschaftsqualifikation mit der maximalen Anzahl von Punkten. Nun versucht Chovanec als Nachfolger von František Straka, das schlingernde Slovan-Schiff wieder auf Kurs zu bringen. Für Slovan bot das Spiel die allerletzte Chance nach drei Niederlagen in der Europa-Liga, nicht alle Hoffnungen vorzeitig zu begraben.
Sparta hingegen steht voll im Soll und hat wie die beiden Konkurrenten SSC Neapel und Young Boys Bern sechs Punkte auf dem Konto. Das hieß aber auch, gegen Slovan sollte ein Sieg her, Slovan war das Team, das man schlagen musste, um mit den anderen Konkurrenten Schritt zu halten. Außerdem konnte man gespannt darauf sein, wie Sparta die Niederlage in Pilsen verdaut hatte, wo der tschechische Tabellenführer den Mannen aus Prag wenig Chancen ließ.
Sparta knüpfte zunächst an die enttäuschende Leistung von Pilsen an. Slovan Bratislava bestimmte das Mittelfeld und kam zu kleineren Chancen. Von Sparta war lange wenig zu sehen, im Mittelfeld fehlte die Ordnung, die langen Bälle fanden zunächst keine Abnehmer. Das Niveau der Partie war eher bescheiden.
Dann wie aus dem Nichts die Führung. Sparta presste 30, 40 Meter vor dem gegnerischen Tor, das Zuspiel in die Spitze fand Lafata, der sicher vollendete – bereits der vierte Treffer im laufenden Wettbewerb. Und dann lief es auf ein Mal bei den Hausherren, zwei Minuten darauf bringt ein Verteidiger noch das Bein in eine Hereingabe und rettet knapp über das eigene Tor. Nach dem folgenden abgewehrten Eckball erwischt ein präziser Pass die Slovan-Abwehr in der Gegenbewegung und findet Krejčí, der sicher vollendet. Sparta versuchte dann sogar zu zaubern, doch ein weiterer Treffer wollte vor der Pause nicht mehr fallen.
In der zweiten Halbzeit kontrolierte Sparta das Geschehen, Slovan fehlte einfach die Klasse, noch einmal entscheidend dagegen zu halten. Das Spiel verflachte zusehends, die gesichteten Scouts von Schalke 04 haben wohl wenig neue Erkenntnisse gesammelt. Costa stochert in der 75. Minute nach einer Ecke den Ball im Nachsetzen über die Linie. Gegen die konfuse Abwehr der Slowaken traf Lafata in der 83. Minute.
Eine Viertelstunde vor Schluss kam mit Robert Vittek ein alter Bekannter aus der Bundesliga auf den Platz, ohne jedoch Akzente zu setzen. Auch unter Chovanec machte Slovan einen erschreckenden Eindruck, die Mannschaft wirkt unaustrainiert.
Sparta konnte somit etwas für das Torverhältnis tun. Das könnte in dieser Gruppe noch mal wichtig werden, in der drei Teams um das Weiterkommen kämpfen. Nach Neapels Heimsieg gegen Bern liegen die Italiener punktgleich mit Sparta. Beide Mannschaften treffen am kommenden Spieltag am 27.11. in Prag aufeinander. (gl)
Europa League - Sparta-Spiele in Prag
27.11. Heimspiel gegen SSC Neapel