Prag - Erstes Heimspiel in der Gruppenphase, erster Sieg. Sparta zeigte eine reife Leistung und ließ dem Gegner aus der Schweizer Hauptstadt kein Chance.
Zufriedene Gesichter konnte man bei Sparta Prag sehen. Die Mannschaft von Trainer Vítězlav Lavička bezwang im wichtigen Heimspiel Young Boys Bern souverän mit 3:1. Nicht nur das Ergebnis, sondern vor allem die Art und Weise, wie es zustande kam, nähren die Hoffnung, in der Europa-Liga aus der Gruppe I in die Play off-Phase vorzudringen.
Zu tief stand sein Team in der ersten Halbzeit und zu passiv agierte es, musste Berns Trainer Uli Forte nach dem Spiel zugeben. Sparta hingegen war von Anfang an aktiv, darin sah Trainer Lavička den Schlüssel zum Sieg. Ein anderer Schlüssel war die Rückkehr von Lukáš Vácha auf die zentrale Position im defensiven Mittelfeld. Nicht nur wegen seines herrlichen Tores zur Führung nach gut zwanzig Minuten, er verlieh der Mannschaft Stabilität. Trainer Lavička bekannte nach dem Spiel, dass dieses Tor kein Zufall war, die Mannschaft übt solche Varianten bei Standardsituationen intensiv im Trainig. Vácha konnte nach einem Eckball den Ball in aller Seelenruhe an der Strafraumgrenze annehmen und versenkte ihn dann unter die Latte.
Keine zwei Minuten später setzte sich Konaté am rechten Flügel dank seiner Schnelligkeit durch, ging zur Grundlinie und Spartas Torgarant der letzten Wochen, David Lafata, verwandelte den Rückpass souverän. Die Schweizer konnten sich in der ersten Halbzeit nicht mehr von diesem Doppelschlag erholen.
Konaté, Spartas Neuzugang im Sommer, durfte diesmal von Anfang an spielen. Er rechtfertigte das Vertrauen durch seine engagierte Spielweise, wenn auch nicht alles gelang. Trainer Lavička lobte den Ivorer besonders, der eine echte Verstärkung darstellt, wenn er sich erst richtig in die Mannschaft integriert hat.
Young Boys Bern kam entschlossen aus der Kabine und verkürzte nach wenigen Minuten durch den wuchtigen Mittelstürmer Hoarau, der eine weite Flanke einköpfte. Sparta gab das Spiel aber nicht mehr aus der Hand und hatte einige Chancen, den alten Abstand wieder herzustellen. Doch es dauerte bis zur 85. Minute, ehe wiederum Lafata eine herrliche Kombination über den rechten Flügel gekonnt abschloss. Insgesamt spiele Bern zu einfallslos, Sparta ließ sich nur ein Mal von einer der vielen hohen Flanken in den Strafraum bezwingen.
Die taktische Maßnahme, bei eigenem Ballbesitz Matějovský nach links in die Viererkette zu stellen und Costa vorzuziehen, zahlte sich aus. So bekam das Spiel der Hausherren größere Passsicherheit und der Zimbabwer stiftete dank seiner Dynamik etliche Verwirrung in der gegnerischen Verteidigung.
Sparta ist nach dem Heimsieg auf Kurs, das nächste Spiel ist bei Slovan Bratislava, das auch sein zweites Spiel verloren hat, mit 2:0 zu Hause gegen den SSC Neapel. Sparta geht als leichter Favorit in dieses brisante tschechisch-slowakische Duell gegen den alten Trainer Straka, doch Lavička warnte vorsorglich vor dem Gegner, der sicherlich besonders motiviert in diese Party geht, in der Slovan die letzte Chance auf ein Weiterkommen wahrnehmen will. (gl)
Europa League - Sparta-Spiele in Prag
6.11. Heimspiel gegen Slovan Bratislava
27.11. Heimspiel gegen SSC Neapel