Prag - Am 17. und 18. März ab 19.30 Uhr erklingt im Gemeindehaus in Prag Antonín Dvořáks Vertonung des mittelalterlichen Gedichtes "Stabat mater".
Das Gedicht hat ein österliches biblisches Thema zum Inhalt, nämlich den Schmerz der Mutter Jesu um ihren gekreuzigten Sohn. Unklar, wer der ursprüngliche Verfasser ist, war es Antonín Dvořák, der sich der Vertonung des Gedichtes annahm.
Er selbst verarbeitet darin den tragischen Tod seiner drei kleinen Kinder, die alle innerhalb von drei Jahren verstarben und ihn und seine Frau kinderlos zurückließen: Am 19. Dezember 1875 starb Dvořáks Tochter Josefa zwei Tage nach der Geburt. Im August 1877 starben innerhalb weniger Tage seine elf Monate alte Tochter Ružena an einer Vergiftung und sein dreijähriger Sohn Otakar an Pocken.
In Stabat Mater gelingt es dem Komponisten, seinem eigenen Schmerz und dem der Mutter Jesu mithilfe von Chor und Orchester auf beeindruckende Art und Weise Ausdruck zu verleihen. Die Uraufführung fand am 23. Dezember 1880 in Prag statt.
Neben den neun Sinfonien, darunter am bekanntesten die Sinfonie Nr. 9 Aus der Neuen Welt, dem Requiem oder seinen sechzehn Slawischen Tänzen, zählt Stabat Mater zweifelsohne zu Dvořáks Hauptwerken.
Mit seinen über 1.200 Sitzplätzen werden der imposante Smetana-Konzertsaal, der Prager Philharmonische Chor und die Prager Symphoniker dafür sorgen, dass das Osterkonzert im Gemeindehaus für das Publikum zu einem unvergesslichen Erlebnis werden wird. (thst/nk)