Prag - Die tschechische Tageszeitung Mladá fronta Dnes hat - wieder einmal - getestet, wie es um die Ehrlichkeit der Taxifahrer in Prag bestellt ist.
Das Ergebnis dürfte kaum jemanden wirklich überraschen: Von sieben getesteten Fahrern betrog nur ein einziger nicht seinen Fahrgast.
Alle anderen zockten die als ausländische Touristin auftretende Testperson auf die eine oder andere Weise ab. Dabei ist nach Einschätzung des Prager Magistrats "nur" knapp ein Drittel der Fahrer als betrügerisch einzustufen.
"Taxifahrer und Wechselstubenbetreiber Schande für Prag"
Sieben ähnliche in den vergangenen zehn Jahren von der Zeitung durchgeführte Praxistests stützen jedoch die Vermutung, dass im Gegenteil die ehrlichen Fahrer in der verschwindend geringen Minderheit sind. Offenbar, so die Vermutung der Reporter, fehlt aus irgendeinem Grund der politische Wille, im Prager Fuhrgewerbe Ordnung zu schaffen. Möglicherweise aus Angst vor der Taximafia.
"Ich muss sagen, dass die Taxifahrer zusammen mit den Wechselstubenbetreibern eine Schande für Prag sind", kommentiert Jan Papež von der Assoziation der Reisebüros der Tschechischen Republik (Asociace cestovních kanceláří ČR) die Zustände im Taxigewerbe der tschechischen Hauptstadt gegenüber der Mladá fronta Dnes.
Einziger Lichtblick der Reportage: Der ehrliche Taxifahrer, der exakt den per Verordnung vorgeschriebenen Preis berechnete (40 Kronen Grundgebühr, 28 Kronen pro Kilometer), hatte mit seinem Fahrzeug tatsächlich an einem der Fair-Place-Halteplätze gestanden, die nach dem Willen des Magistrats Gewähr für seriöse Fuhrdienste bieten sollen. (nk)