Die tschechische Sprache hört sich für ungeübte deutsche Ohren in der Regel sehr fremdartig an.
So gibt es im Tschechischen jede Menge Zischlaute, das gerollte R und auch Wörter, deren Buchstabefolge aussieht, wie wahre Zungenbrecher.
Diese Fremdartigkeit ist es wohl auch, die zur Folge hat, dass bei Deutschen, die der tschechischen Sprache nicht mächtig sind, die Tendenz besteht, sozusagen in vorauseilendem Gehorsam, tschechische Ausdrücke noch "tschechischer" auszusprechen, als es in Wirklichkeit richtig ist.
So wird dann schnell der einstige Staatspräsident Václav Havel zum "Watschlaw" und die im Prager Stadtzentrum gelegene Celetná, die im Deutschen als Zeltnergasse bekannt ist, zur "Tscheletna".
Tschechische Worte richtig auszusprechen ist dabei tatsächlich für Ausländer gar nicht so leicht.
Der bekannteste tschechische Zugenbrecher ist wohl dieser: "Strč prst skrz krk" [str̩tʃ pr̩st skr̩s kr̩k]. Übersetzt ins Deutsche: "Steck den Finger durch den Hals".
Im Tschechischunterricht für Nichtmuttersprachler wird dieser Satz gern genutzt, um die Aussprache slawischer Wörter ohne geschriebene Vokale in diesen Sprachen zu üben. Je nach Muttersprache sind diese scheinbar vokallosen Wörter zunächst schwer aussprechbar.
Regeln zur Aussprache des Tschechischen
Im Tschechischen liegt die Betonung grundsätzlich auf der ersten Silbe des Wortes.
Die Länge oder Kürze eines Vokals kann (wie auch im Deutschen) die Bedeutung eines Wortes verändern.
c wird wie das deutsche z gesprochen: Zentrum - centrum
ch hat den Lautwert wie das deutsch ch in "Schach" (und befindet sich im tschechischen Alphabet hinter dem h)
z wird wie ein weiches s gesprochen: Basar - bazar
s hat den Lautwert eines scharfen s/ss
v wird wie das deutsche w gesprochen
st wird wie das deutsche st in "lustig" gesprochen
r wird als gerolltes Zungen-r gesprochen
č hat den Lautwert von tsch: tschechisch - český
ě hat etwa den Lautwert wie das deutsche je in "jeder"
š hat den Lautwert von sch: Schlendrian - šlendrián
ž hat etwa den Lautwert des j in "Journal" - žurnál
ř entspricht keinem Laut im Deutschen, es wird als gerolltes Zungen-r gesprochen und gleichzeitig wie ž gesprochen, dabei werden beide Laute miteinander verschmolzen
á - langes a wie in "brav"
é - langes, offenes e wie in "ehrlich"
í - langes i wie in "Liebe"
ó - langes o wie in "Mode"
ú, ů - langes u wie in "Tube"
ý - ebenfalls langes i wie in "Liebe"