Prag - Ein komplettes Rauchverbot in gastronomischen Einrichtungen, das nicht nur für Speiserestaurants, sondern auch Kneipen, Bars und Diskotheken in Tschechien gelten soll, dürfte im tschechischen Abgeordnetenhaus eine deutliche Mehrheit finden.
Das jedenfalls ist das Ergebnis einer Umfrage, die die in Prag erscheinende Tageszeitung Mladá fronta Dnes unter allen 200 Abgeordneten des Prager Abgeordnetenhauses durchgeführt hat. Dem Thema widmet das Blatt am heutigen Montag sogar ihren Aufmacher: "Rauchverbot in der Kneipe: 130 Abgeordnete klar dafür".
Schon in der kommenden Woche wird sich das Abgeordnetenhaus mit einem entsprechenden Gesetzesvorhaben befassen, das von Abgeordneten eingebracht wurde und ein Rauchverbot vorsieht, das schon mit der Verabschiedung der Gesetzesnovelle in Kraft treten würde.
Ein Rauchverbot in Kneipen wird dabei in allen Fraktionen mehrheitlich unterstützt, einzige Ausnahme ist die oppositionelle bürgerlich-konservative ODS, deren Abgeordnete das strikte Rauchverbot mehrheitlich ablehnen. Unterstützung findet das Rauchverbot auch bei den Vorsitzenden der beiden größten Regierungsparteien Bohuslav Sobotka (ČSSD) und Andrej Babiš.
Der tschechische Gesundheitsminister Svatopluk Němeček (ČSSD) hat unterdessen ebenfalls einen Gesetzentwurf erarbeiten lassen, der ein komplettes Rauchverbot in gastronomischen Einrichtungen ab 1. Januar 2016 vorsieht.
Darüber hinaus sollen nach dem Willen des Gesundheitsministers auch E-Zigaretten aus Restaurants und Kneipen verbannt werden. Zudem sollen Kneipen gesetzlich gezwungen sein, mindestens ein nichtalkoholisches Erfrischungsgetränk anzubieten, das weniger kostet als Bier. (nk)