Prag - Telefónica O2, der wichtigste Telekommunikationsanbieter Tschechiens, hat im ersten Halbjahr größere Verluste verbucht als von den meisten Branchenkennern erwartet. Das geht aus den am Mittwoch in Prag veröffentlichten Ergebnissen des Unternehmens für die ersten beiden Quartale hervor.

Danach sank der Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 4,8 Prozent auf 29,8 Milliarden Kronen (etwa 1,1 Milliarden Euro).

Die Gewinne wurden auf 5,7 Milliarden Kronen beziffert, was einem Rückgang um 1,4 Prozent entspricht. Demgegenüber hatten die meisten Analysten einen leichten Zuwachs bei den Gewinnen und Umsatzverluste von maximal drei bis vier Prozent prognostiziert.

Das Unternehmen führt die Entwicklung auf die allgemeine Situation der heimischen Wirtschaft zurück. "Die makroökonomischen Bedingungen in der Tschechischen Republik haben sich entscheidend verschlechtert. Im zweiten Quartal ist es zu einer Verschärfung der Wirtschaftskrise gekommen, die sich vor allem auf das Verbraucherverhalten im Mobiltelefon-Bereich auswirkte. Dennoch wächst die Anzahl unserer Kunden in einem soliden Tempo", erklärte Generaldirektor Salvador Anglada.

Telefónica O2 betreut zurzeit mehr als 4,8 Millionen Mobiltelefon-Kunden in Tschechien, rund 2,1 Prozent mehr als zum 1. Juli 2008. Die Zahl der Festanschlüsse ging um sieben Prozent auf rund 1,8 Millionen zurück.

Dagegen lieb der Trend bei den Internet-Verbindungen positiv, die um 14 Prozent auf mehr als 680.000 stiegen. Auch das Angebot des Internet-Fernsehens von Telefónica O2 wird immer besser angenommen (plus 30 Prozent). (gp)