Prag - Die Prager Nationalgalerie hat am Samstag überraschend und ohne Vorankündigung sämtliche ihrer Gebäude und Ausstellungsräume geschlossen.
Hintergrund sind offenbar Vertragsstreitigkeiten mit der zum Schutz der Objekte engagierten privaten Sicherheitsfirma, berichtet die tschechische Nachrichtenagentur ČTK.
Die Nationalgalerie kündigte inzwischen an, ihre Gebäude am Dienstag wieder für Besucher zu öffnen. Bereits gekaufte Eintrittskarten bleiben bis Ende Mai 2017 gültig.
Am Samstag fanden Besucher insgesamt sechs Objekte der Nationalgalerie geschlossen vor, darunter auch das Palais Kinský am Altstädter Ring und der Messepalast in Holešovice (Foto).
An den Türen und auf den Webseiten der Nationalgalerie war zu lesen: "Die Nationalgalerie in Prag ist aus technisch-betrieblichen Gründen gezwungen, alle ihre Gebäude zu schließen. Wir bedauern diese Tatsache aufrichtig und entschuldigen uns für die entstandenen Unannehmlichkeiten."
Dem ČTK-Bericht nach ist die Sicherheitsagentur ABAS IPS Management von dem eigentlich bis zum März 2020 geltenden Vertrag mit der Nationalgalerie zum 24. Februar "wegen ernster Verletzungen der Verpflichtungen seitens der Nationalgalerie in Prag" zurückgetreten.
Der Direktor der Galerie Jiří Fajt nannte gegenüber ČTK jedoch wiederholte Versäumnisse der Sicherheitsagentur als Grund für die Schließung. Die Sicherheit der Objekte sowie der Kunstsammlungen sei dabei zu keiner Zeit gefährdet gewesen.
Galerie verwaltet sechs historische Gebäude mit etwa 400.000 Kunstwerken, deren Gesamtwerte eine Hundert Milliarden Kronen beträgt. Im vergangenen Jahr zählte die Galerie über 700.000 Besucher. (nk)