Ostrava/Prag - Im Universitätsklinikum Ostrava im Osten Tschechiens wurden heute morgen gegen 7 Uhr mehrere Menschen erschossen.
Wie tschechische Medien berichten, tötete ein Angreifer sechs Menschen im Wartesaal der Ambulanz und flüchtete anschließend. Etwa drei Stunden später wurde der Schütze von der Polizei aufgespürt, der Mann erschoss sich dann vor dem Polizeizugriff selbst. Über die Hintergründe des Verbrechens und das Motiv des Täters ist bislang nichts bekannt.
Schon kurz nach der Schießerei fahndete die Polizei nach dem mutmaßlichen Täter in roter Jacke (Foto), der sich in einem silbergrauen Renault Laguna 9T57401bewege. Die Sicherheitskräfte warnten davor, den Täter auf eigene Faust zu stoppen, der Mann sei "gefährlich, wahrscheinlich bewaffnet".
Das Krankenhaus und die nahe gelegene Universität wurden zwischenzeitlich geschlossen. Vor Ort kam ein Spezialeinsatzkonmmando der Polizei zum Einsatz. Der tschechische Innenminister Jan Hamáček (ČSSD) flog zusammen mit einer Antiterroreinheit der Polizei nach Ostrava.
Inzwischen wurde bekannt, dass es der Täter vorbestraft war und keine Berechtigung zum Tragen einer Schusswaffe hatte.
Mit den bislang sechs bestätigten Toten und drei weiteren schwer verletzten Menschen ist das Blutbad im Krankenhaus von Ostrava das bislang zweitgrößte Schusswaffenmassaker in der Geschichte der Tschechischen Republik. Noch mehr Menschen starben, als im Februar 2015 ein Mann in einem Restaurant in Uherský Brod acht Menschen und dann sich selbst erschoss. (nk)