Prag - Die bevorstehende Präsidentschaftswahl sorgt innerhalb der ODS für Unruhe. Dabei ist die ODS die einzige Partei, die bislang offiziell einen Kandidaten nominiert hat: Amtsinhaber Václav Klaus.

Die widersprüchlichen Aussagen der Parteispitzen thematisiert die in Prag erscheinende Tageszeitung Lidové noviny in ihrer heutigen Ausgabe.

Während die stellvertretenden Parteichefs der Ansicht sind, dass ein mögliches Scheitern der Wahl von Klaus zu einem Bruch der Regierungskoalition führen werde, sagte Ministerpräsident und Parteichef Mirek Topolánek: "Die Wahl von Václav Klaus sehe ich als eine grundlegende Sache an, aber ich denke nicht, dass daran die Koalition zerbrechen könnte."

Bei Partei-Vize Pavel Bém klang das gestern anders: "Ich behaupte, dass wenn Klaus nicht gewählt wird, dann stürzt die Regierung. Die Präsidentschaftswahl ist politisch so bedeutend und grundlegend, dass ein Misserfolg unseres Kandidaten zum Sturz des Kabinetts führen würde."

Ein anderer Partei-Vize, Petr Bendl, wurde noch deutlicher: "Ich glaube, dass Topolánek sich dessen bewusst ist, wie wichtig die Wahl von Klaus ist. Wenn er nicht gewählt würde, stünde Topolánek unter dem Verdacht, es nicht gewollt zu haben." (gp/nk)