Prag - Die zuständige Staatsanwältin hat die Haftbeschwerde des Leiters des weltberühmten Kinderchores Bambini di Praga, Bohumil Kulínský, abgewiesen.
Kulínský wird vorgeworfen, minderjährige weibliche Chormitglieder sexuell missbraucht zu haben. Die Staatsanwältin Blanka Valsamisová hatte schon früher angegeben, dass gegen den Chorleiter die Aussagen von neun Geschädigten und abgehörte Telefongespräche sprächen. Kulínský bleibt daher vorerst in Untersuchungshaft
In den vergangenen Tagen hatten sich einige ehemalige Chormitglieder gemeldet, die behaupten, dass Kulínský sie einst sexuell missbraucht habe. Die Anschuldigung wurde aber nach Aussagen der Staatsanwältin bisher nicht ausgeweitet. Die Polizei stellt derzeit die Identität von weiteren möglichen Geschädigten fest. Nach Angaben seines Verteidigers Tomáš Sokol weist der 45-jährige Chorleiter die Anschuldigungen zurück.
Mehrere junge Frauen hatten gegenüber Medien beispielsweise behauptet, dass Kulínský mit ihnen in die Sauna gegangen sei, wo er sie unsittlich berührt habe. Der Wochenzeitung Nedělní svět sagte ein Mädchen, dass der Chorleiter mit ihr Geschlechtsverkehr gehabt habe, als sie erst zwölf Jahre alt gewesen sei.
Nach Informationen der Nachrichtenagentur ČTK (Prag) wird Kulínský zudem verdächtigt, Geschlechtsverkehr mit seiner damals minderjährigen Schwägerin, der Schwester seiner ersten Frau gehabt zu haben. Die Strafanzeige ihres jetzigen Mannes hatte den ganzen Fall ins Rollen gebracht. Die Polizei hatte daraufhin Telefongespräche abgehört.
Derzeit vernimmt die Polizei Zeuginnen und lässt Sachverständigengutachten erstellen. Die Ermittler konzentrieren sich dabei auf jetzige und ehemalige Chormitglieder. Sollte das Gericht Kulínský für schuldig befinden, drohen ihm zwischen zwei und zehn Jahren Gefängnis. (gp/nk)
Nachrichten
Nachrichten
Rubrik: Kultur |
6.12.2004
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Bohumil Kulínský soll etliche minderjährige weibliche Chormitglieder sexuell missbraucht haben
Tschechien Online, 6.12.2004
Autor:
Tschechien Online - Ressort Kultur
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