Prag - Einen Schock im positiven Sinne erlebte EU-Kommissar Vladimír Špidla bei seiner Teilnahme an der deutschen TV-Diskussionssendung „Sabine Christiansen“ am 22. Januar (Thema: Ende der Bescheidenheit: Aufschwung, hohe Löhne, mehr Jobs?).
In seinem Internet-Tagebuch (Blog) schreibt Špidla darüber: „Das war für mich eine Lektion in politischer Kultur.“
Am meisten habe ihn überrascht, „in welch sachlichem Geist“ die Debatte geführt wurde: „Ich habe dadurch einen Eindruck vom hohen Niveau der politischen Kultur in Deutschland bekommen.“ Und obwohl die Moderatorin „scharf wie ein Rasiermesser“ gewesen sei, habe sich niemand der Diskussionsteilnehmer zu einem „billigen Faul“ hinreißen lassen, schreibt Špidla.
Die in Prag erscheinende Tageszeitung Lidové noviny kommentiert lakonisch: „Für einen Mann, der mehrere Jahre mit Miloš Zeman und Stanislav Gross in der Regierung verbracht hat, musste dieses Erlebnis tatsächlich ein Schock sein.“ (gp)