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Tschechien OnlineTschechien Online | Rubrik: Kriminalität | 22.2.2006
Mladá fronta Dnes vermutet größten Korruptionsskandal in der tschechischen Geschichte

Prag - Wenn stimmt, was die in Prag erscheinende Tageszeitung Mladá fronta Dnes vermutet, dann wäre es der größte Korruptionsskandal in der tschechischen Geschichte.

Tomáš Kadlec, der ehemalige Chef des Staatliches Sicherheitsamtes NBÚ (1998 - 2003) und frühere Čepro-Manager (2003 - 2005), soll von dem flüchtigen Millionenbetrüger Radovan Krejčír zwei Millionen Kronen überwiesen bekommen haben.

Tatsächlich ermittelt die Polizei bereits in der Angelegenheit. Sie überprüft, von wem und wofür Kadlec die große Summe überwiesen wurde. Die Summe war 2004 auf seinem Konto eingegangen - zu der Zeit, als Kadlec noch Chef des staatlichen Čepro-Konzerns war.

Hinweise darauf, dass die Gelder von Krejčíř stammen könnten, fand die Polizei bei einer Hausdurchsuchung in Krejčířs Villa bei Prag. Nach bisherigem Ermittlungsstand war der Absender des Geldes ein gewisser Marcel Hájek, der wiederum der Bruder von der Freundin von Petr Hrubý ist, Krejčířs „rechter Hand“.

Kadlec wies gestern alle Vorwürfe zurück. Bei den zwei Millionen Kronen habe es sich um einen Kredit „von einer ganz anderen Person“ gehandelt. Deren Namen wollte er aber nicht verraten. Krejčíř, der sich seit seiner spektakulären Flucht auf den Seychellen aufhält, bestätigte gestern, dass die Gelder von ihm stammten. Ob es sich um eine Bestechungssumme oder um eine Leihgabe gehandelt habe, mochte Krejčíř nicht sagen. (nk/gp)

Themen: Radovan Krejčíř, Korruption

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