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Tschechien OnlineTschechien Online | Rubrik: Kriminalität | 26.4.2007
ČT berichtet über mögliche Komplikationen bei der Auslieferung nach Tschechien

Prag - Wem ist das Verdienst anzurechnen, dass der mutmaßliche Milliardenbetrüger Radovan Krejčíř vor wenigen Tagen in Südafrika festgenommen werden konnte?

Über diese Frage streiten inzwischen Innenminister Ivan Langer (ODS) und Oppositionsführer Jiří Paroubek (ČSSD).

Langer hatte am Montag auf einer Pressekonferenz stolz verkündet, die Festnahme Krejčíř sei eine „schlechte Nachricht für alle weiteren Gauner“. Langer schmücke sich mit fremden Federn, konterte ČSSD-Chef Paroubek.

„Zur Festnahme von Herrn Krejčíř war eine ganze Reihe von Schritten notwendig, vor allem was die Geheimdienste betrifft, die bereits eingeleitet worden sind, als ich noch Regierungschef war“, so Paroubek. Dagegen führe Langer sich so auf, als habe er zu der Festnahme beigetragen.

Möglicherweise doch Komplikationen bei Auslieferung

„Ich rufe Herrn Langer dazu auf, diese leeren Gesten zu unterlassen, die er so gerne mag“, meinte Paroubek. Am meisten zur Festnahme Krejčířs beigetragen habe der von Langer abberufene frühere Geheimdienstchef Karel Randák. Bei diesem solle sich Langer nun schleunigst entschuldigen.

Unterdessen wurden gestern Informationen bekannt, die auf mögliche Komplikationen bei der Auslieferung Krejčířs hindeuten.

Nach Informationen des Tschechischen Fernsehens (CT) hat Südafrika nämlich derzeit die Auslieferung von Ausländern grundsätzlich gestoppt. Dies hänge mit dem Fall zweier Amerikaner zusammen, die illegaler Geschäfte mit Stammzellen verdächtigt werden.

Die beiden klagen gegen den von den USA gestellten Auslieferungsantrag. Heute soll ein Gerichtsurteil gefällt werden. Sollte es positiv für die Verdächtigten ausfallen, könnte Südafrika gezwungen sein, sämtliche Auslieferungsabkommen mit anderen Ländern - also auch mit der EU - neu abzuschließen. (nk/gp)

Themen: Radovan Krejčíř, Ivan Langer, Jiří Paroubek, Südafrika

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