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Tschechien OnlineTschechien Online | Rubrik: Politik | 1.6.2008
Zeman-Anhänger gründen politische Bewegung, Zeman schließt neuerliche Präsidentschaftskandidatur nicht aus

Prag - Der ehemalige tschechische Premier und ČSSD-Vorsitzende Miloš Zeman, der eigentlich seinen Ruhestand in der Vysočina auf seiner Datscha verbringen wollte, schließt nicht aus, möglicherweise bei den nächsten Präsidentschaftswahlen für das höchste Staatsamt in Tschechien zu kandidieren.

Das sagte Zeman gegenüber dem Internetserver Novinky.cz (Prag) als Reaktion auf einen Bericht, wonach Anhänger und politische Weggefährten des Ex-Premiers die Bürgervereinigung "Freunde von Miloš Zeman" gründen wollten.

Allerdings sei Voraussetzung für seine Kandidatur, dass der Staatspräsident künftig direkt vom Volk gewählt werde und über eine breite politische Unterstützung verfüge, so Zeman gegenüber der Nachrichtenagentur ČTK.

Ziel der "Freunde"-Bürgerbewegung soll es sein, die politischen Ansichten des inzwischen aus der sozialdemokratischen Partei ausgetretenen einstigen ČSSD-Parteichefs in die politische Diskussion einzubringen. Als treibende Kräfte stehen hinter der politischen Initiative offenbar der ehemalige Berater des Ex-Premiers, Miroslav Šlouf, und der Industrieminister im Kabinett von Miloš Zeman, Miroslav Grégr, der nun als Koordinator und Sprecher der Bürgerbewegung figuriert.

Die Reaktionen auf die Ankündigung eines möglichen politischen Comebacks von Miloš Zeman rufen in der ČSSD, in der Zeman noch immer viele Anhänger hat, ein unterschiedliches Echo hervor.

Ein neuerliches politisches Engagement von Miloš Zeman begrüßten zum Beispiel der stellvertretende ČSSD-Vorsitzende Zdeněk Škromach, der ČSSD-Spitzenkandidat im Mährisch-Schlesischen Bezirk, Jaroslav Palas, sowie der ČSSD-Spitzenkandidat im Bezirk Ústí nad Labem, Jaroslav Foldyn.

ČSSD-Parteichef Jiří Paroubek, der sich mit Miloš Zeman im Zusammenhang mit der Altner-Affäre überworfen hat, zeigte sich dagegen kühl: "Ich würde Ihnen gerne versichern, dass meine Beziehung zu Miloš Zeman nicht negativ ist. Er tut mir nur leid", so Paroubek in einem Interview mit der in Prag erscheinenden Tageszeitung Právo am Samstag.

Paroubek warf Zeman dabei vor, mitverantwortlich dafür zu sein, dass die beiden einstigen ČSSD-Abgeordneten Miloš Melčák und Michal Pohanka vor über einem Jahr in das Regierungslager gewechselt seien und seitdem mit der Dreierkoalition "kollaborierten" - deren politisches Überleben sie überhaupt erst durch ihren Seitenwechsel möglich gemacht hatten. (nk)

Themen: Zemanovci, Miloš Zeman, Präsidentschaftswahl 2013, Miroslav Grégr, Miroslav Šlouf

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