Prag - Die Serie von Dioxin-Skandalen reißt nicht ab. Am Donnerstag berichtete das tschechische Fernsehen von dem vereitelten Versuch eines deutschen Unternehmens, mit der Substanz belastetes Pflanzenfett nach Tschechien zu schaffen.

Die Ladung war jedoch bei einer Stichprobenkontrolle an der Grenze entdeckt worden.

Der Zwischenfall soll sich bereits im Dezember ereignet haben. Jedoch hätten die deutschen Behörden die Futtermittel "in aller Stille liquidiert" und die entsprechenden Stellen in den Zielländern nicht informiert. In Tschechien wurde der Fall erst jetzt bekannt.

Den Informationen nach war das Fett zur Herstellung von Futtermitteln bestimmt, wie sie in Deutschland an Schweine- und Geflügelmastbetrieben vertrieben wurden. Dioxinverseuchtes Fleisch aus deutschen Betrieben könnte um die Jahreswende auch nach Tschechien gelangt sein.

Lieferungen waren auch nach Polen, Dänemark, Großbritannien und in die Niederlande geplant gewesen. Allerdings konnten auch dort die Importe gestoppt werden.

Trotzdem sei es nicht ausgeschlossen, dass "gewisse Mengen" des belasteten Fettes nach Tschechien gelangten, sagte der Vorsitzende der tschechischen Landwirtschaftskammer, Jan Veleba. (gp)