Prag - Ein fester Bestandteil der traditionellen Böhmischen Weihnacht sind die auf vielfältigste Weise und aus unterschiedlichsten Materialen handgefertigten Weihnachtskrippen. Sie sind bis heute in Tschechien nicht aus der Weihnachtszeit wegzudenken, ebenso wie Adventskranz, Weihnachtsbaum und der Karpfen am Heiligabend.
Dem Einfallsreichtum ihrer Schöpfer und ihrer Vielfalt sind dabei praktisch keine Grenzen gesetzt: Die weihnachtliche Szenerie in einer imaginären biblischen Landschaft, in deren Zentrum sich der Stall mit dem Jesuskind in der Krippe befindet, existiert in unzähligen Variationen. Traditionell wurden die Krippen aus Holz geschnitzt, doch auch Materialien wie Lebkuchen oder Papier werden mitunter kunstvoll zu den volkstümlichen Krippen verarbeitet.
Im Karlsbrückenmuseum wird in der Adventszeit wieder das aus Stroh gefertigte Krippenspiel zu sehen sein, das für das das Karlsbrückenmuseum der Künstler Andrzej Wrzecionko gefertigt hat (Foto). In der Adventszeit 2017 ist es hier bereits zum neunten Mal zu sehen und viele Besucher kommen schon zum wiederholten Male. Die Figuren von Maria, Josef, dem Jesuskind, den Tieren und allen Gratulanten sind in Überlebensgröße ausgearbeitet.
Diese Weihnachtskrippe ist zwar die größte der Ausstellung, stellt jedoch keineswegs die anderen gezeigten Stücke in den Schatten. Das Karlsbrückenmuseum hat unter anderem in Zusammenarbeit mit der Vereinigung der tschechischen Weihnachtskrippenschöpfer und -sammler (Spolek českých betlémářů) wieder eine Sammlung vorbereitet, in der nicht nur fertige Krippen, sondern auch Weihnachtskrippen ihren Platz haben, die noch nicht vollständig fertiggestellt sind und noch weiter wachsen.
Die Ausstellung bietet somit auch als Anschauungsbeispiele für die Entstehungsverfahren von hölzernen, keramischen, aber auch bedruckten und handbemalten Krippen. (nk)