Prag - Rock me Amadeus! Was in aller Welt bringt die Tschechen dazu, ein Rockfestival ausgerechnet nach dem Zigarre rauchenden britischen Kriegspremier zu benennen?! Spinnen die?
Das Rätsel löst sich, wenn man die Geschichte des Festivals etwas beleuchtet: Tatsächlich wurde das Festival mit dem ungewöhnlichen Namen im Jahr 2000 als Benefizveranstaltung ins Leben gerufen mit dem Ziel, die Renovierung der baufälligen Kirche des Ortes Vroutek zu unterstützen. Der Name entpuppt sich also als Wortspielerei: "Rock for CHURCH(ill)", schrieb sich das Festival in den ersten Jahren noch.
Heute zählt das alljährlich am letzten Augustwochenende stattfindende Musikfest zu den vielseitigsten Festivals des Landes, auch wenn das Line-up traditionell eher wenig spektakulär ist. Auf zwei Bühnen geben sich Rock, Dance, Pop, Reggae, Ska, Hip Hop und andere Musikstile ein fröhliches Stelldichein.
Wer kein Freund von Massenveranstaltungen ist, für den könnte das Rock for Churchill genau das Richtige sein.
Es findet seit Anbeginn immer am selben Ort statt, nämlich in dem malerischen Naturareal Myslivna in dem nordböhmischen Städtchen Vroutek mit seiner renovierungsbedürftigen Kirche Jacobus des Älteren (Kostel sv. Jakuba Velkého), der das Festival letztlich seinen Namen verdankt. "Kein Flugplatz, keine Fabrikhallen, dafür Bäume, Wiesen und ein kleiner Bach", streichen die Veranstalter die Vorzüge ihrer Location heraus. (nk)