Prag - Der flüchtige mutmaßliche Millionen-Betrüger Radovan Krejčíř hat in seinem "Exil" auf den Seychellen ein Buch geschrieben, das seit gestern in den tschechischen Buchhandlungen verkauft wird.
Darin beschreibt der "Unternehmer", dem nicht nur schwerer Betrug, sondern auch einen versuchter Mord vorgeworfen wird, seine Flucht aus Tschechien.
So behauptet Krejčíř, er habe die zuständige Staatsanwalt mit zehn Millionen Kronen bestochen. Konkret nennt Krejčíř den Namen des Prager Oberstaatsanwalts Jaroslav Dolejš.
Innenminister František Bublan sagte gestern, die Polizei werde diesen Vorwürfen nachgehen. Dolejs wies die Vorwürfe als "absurd" zurück. Krejčíř bezichtigt in seinem Buch außer Dolejš auch drei andere Staatsanwälte, sechs Polizisten, einen Richter, einen Politiker sowie eine politische Partei der Korruption.
Alle hätten sich direkt von ihm bestechen lassen, so Krejčíř. So habe er dem US-DEU-Abgeordneten Marián Bielesz zehn Millionen Kronen gezahlt, damit dieser die Hand für die Regierung Gross hebe. Beweise führt Krejčíř freilich nicht an.
Die spektakuläre Flucht von Krejčíř hatte zum Rücktritt von Polizeipräsident Jiří Kolář geführt. Der Millionen-Betrüger hatte damals trotz des Einsatzes einer zehnköpfigen Spezialtruppe aus seiner Villa bei Prag entkommen können. Damals waren sofort Spekulationen aufgekommen, dass Krejčíř die Polizei bestochen habe. (gp/nk)