Prag - Der frühere tschechische Ministerpräsident Miloš Zeman hat sich für eine Aufnahme Israels in die Nato ausgesprochen. Damit würde die Allianz verdeutlichen, den Terrorismus "wirklich bekämpfen" zu wollen, sagte der 64-Jährige am Sonntag in einer politischen Talkshow des Tschechischen Fernsehens ČT1 (Prag).
Einen NATO-Beitritt der Ukraine und Georgiens würde der Ex-Premier dagegen ablehnen.
Zur Begründung führte er an, Kiew sei "nicht einmal in der Lage, seine Verpflichtungen in Sachen Gas" einzuhalten, und Georgiens Staatspräsident Micheil Saakaschwili hätte die heimische Opposition "noch unlängst unterdrückt". Damit gebe es für die beiden Länder in der NATO "keinen Platz".
Verteidigungsministerin Vlasta Parkanová (KDU-ČSL) reagierte auf diese Äußerungen, indem sie Zeman einen "Falken" nannte. Ein Beitritt Israels sei ihrer Auffassung nach jedoch "nicht realistisch".
Anlass des Fernsehgesprächs war der Nato-Beitritt Tschechiens vor zehn Jahren, der in die Amtszeit Miloš Zemans fiel (1998 - 2002). Gemeinsam mit der Tschechischen Republik waren am 12. März 1999 drei postkommunistische Staaten dem transatlantischen Bündnis beigetreten, neben Tschechien noch Polen und Ungarn.
Mit Hinblick auf die Nato-Mitgliedschaft seines Landes erklärte Zeman, dass er deren Sinn zunächst in der Beschränkung des sowjetischen Einflussbereichs gesehen hatte. Nach dem Zusammenbruch des Kommunismus betrachte er als wichtigste Aufgabe der Allianz den Kampf gegen den Terrorismus. Aus Sicht des langjährigen ČSSD-Vorsitzenden stelle der "islamistische Terrorismus und Fundamentalismus" die größte Bedrohung unserer Zeit dar.
"Ich behaupte nicht, dass jeder Moslem ein Terrorist ist, aber in letzter Zeit ist jeder Terrorist Moslem", so der für seine oft scharfen Bonmots bekannte Zeman. (gp)
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Rubrik: Politik |
9.3.2009
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Ex-Premier: "Nicht alle Moslems sind Terroristen, aber in letzter Zeit sind alle Terroristen Moslems"
Tschechien Online, 9.3.2009
Autor:
Georg Pacurar
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