Prag - Zum Auftakt der Konferenz Forum 2000 hat die birmanische Dissidentin Aung San Suu Kyi die Teilnehmer zur Unterstützung der Opposition in ihrer Heimat aufgerufen. Die Situation in Myanmar sei trotz politischer Lockerungen "noch weit nicht zufriedenstellend", hieß es in einem vorab aufgenommenen Grußwort.

Der Appell wurde von Václav Havel (Foto) präsentiert, der am Montag den 15. Jahrgang der von ihm gegründeten Konferenz in Prag eröffnete.

Zentrales Thema der Veranstaltung sind Demokratie und Recht. Unter den Gästen befinden sich beispielsweise die Nobelpreisträger Joseph Stiglitz, Elie Wiesel sowie der georgische Präsident Michail Saakaschwili.

Der frühere tschechische Staatspräsident setzt sich auch nach seinem Ausscheiden aus dem politischen Leben konsequent für politisch Verfolgte in aller Welt ein. In diesem Zusammenhang hat er wiederholt die Regierungen von Staaten wie Kuba und Weißrussland kritisiert.

Aung San Suu Kyi wurde im November vergangenen Jahres von der Militärjunta ihres Landes nach rund 15 Jahren Hausarrest entlassen. Kurz zuvor hatte das Regime die ersten teilweise freien Wahlen seit 20 Jahren zugelassen. Die prominente Oppositionsführerin, die 1991 den Friedensnobelpreis erhalten hatte, wurde von der Wahl jedoch per Gesetz ausgeschlossen. (gp)