Dresden/Prag - Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Dresden forderten GdP-Vertreter der Bundespolizei, des Zolls und der Landespolizei Sachsen am Donnerstag stärkere Kontrollen und notfalls eine Schließung der Asia-Märkte im tschechischen Grenzgebiet.
Den deutschen Finanzminister Wolfgang Schäuble forderten sie zudem auf, den Zoll effektiver und straffer aufzustellen.
"Wir haben mittlerweile ein Niveau der Crystal-Verbreitung erreicht, wo wir nicht mehr einfach nur zusehen können. In Bayern, Thüringen und Sachsen sind längst Schulen betroffen und auch im Westen Deutschlands gibt es erste Todesopfer nach Meth-Konsum", sagte Frank Buckenhofer, Vorsitzender der Bezirksgruppe Zoll der Gewerkschaft der Polizei.
Gleichzeitig räumte er ein, dass die Fahnder derzeit ihre Aufgaben nur unzureichend bewältigen könnten: Denn der Zoll sei zwar zuständig für die Schmuggelbekämpfung an den deutschen Landesgrenzen, allerdings sei man dem Crystal-Problem "gegenwärtig strukturell und personell nicht gewachsen".
Auf der Landespressekonferenz Sachsen forderten die GdP-Vertreter daher von der Politik ein sofortiges, dreiteiliges Maßnahmenpaket.
Dazu gehöre erstens eine bessere Verzahnung und klare Zuständigkeit von Bundespolizei, Landespolizei und Zoll bei der Drogenbekämpfung.
Zweitens eine Bündelung aller vollzugspolizeilichen Kontroll-, Fahndungs- und Ermittlungsdienste des Zolls unter dem Dach eines einzigen Chefs. Hier sei Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble gefordert, und man erwarte, dass die vorgeschlagene Strukturreform des Zolls eben dazu genutzt werde.
Und drittens, eine Forderung an die tschechische Seite, intensivere Kontrollen und Strafverfolgung auf den Asia-Märkten und: "notfalls Schließung dieser Drogenumschlagsplätze" im Grenzgebiet.
"Es ist mehr als überfällig, dass wir nun endlich den Crystal-Sumpf trocken legen. Die 18 Asia-Märkte mit Razzien zu überziehen und am Ende des Tages auch zu schließen, wäre da ein konsequenter Anfang", so die GdP-Experten. (nk)